"Religion ist eine Größe in meinem Leben"

Ramelow: Rechte nutzen Lücken, die Bedeutungsverlust der Kirchen reißt

Veröffentlicht am 26.03.2024 um 12:54 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Er ist der einzige Ministerpräsident der Linkspartei und er ist gläubiger Christ: Bodo Ramelow sieht Lücken, die das Ende der Volkskirchen hinterlässt und die Rechtsextreme nutzten. Er spricht auch über eine Entfremdung zwischen Kirche und Politik.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat vor rechtsextremen Strategien mit religiösen Elementen gewarnt. Runen und Sonnenzeichen etwa muteten religiös an, sagte Ramelow der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" (Donnerstag). Rechtsextreme nutzten damit Lücken, die der Bedeutungsverlust der großen Kirchen reiße: "Die Orientierung einer Volkskirche ist da nicht vorhanden."

Ramelow trat nach eigenen Angaben in den 1990er-Jahren wieder in die Kirche ein, nachdem seine beiden Söhne eine Krebserkrankung überlebt hatten. "Religion ist eine Größe in meinem Leben. Mein Glaube gibt mir Kraft", sagte er.

Eine Entfremdung zwischen Kirche und Politik gebe es in Ost- und Westdeutschland, so Ramelow. Das liege auch daran, dass man das Thema Missbrauch bei der katholischen Kirche ablade. Dabei sei Missbrauch ein gesamtgesellschaftliches Problem. (KNA)