Bätzing: Osternacht ist "Nacht aller Nächte"
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht in der Osterbotschaft ein starkes Signal dafür, dass die Sehnsucht nach einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens wachbleibt. "Mitten in einer Welt voll Krieg und Not, wo auch heute Nacht Menschen sinnlos dem Hass und der Korruption, Unrecht und verantwortungslosem Verbrechen geopfert werden, hält diese Nacht die große Erzählung von der Freiheit einer kommenden gerechten Welt wach", sagte Bätzing laut Manuskript am Samstagabend in seiner Predigt im Limburger Dom.
"Und damit hält sie uns wach in unserem Einsatz für diese künftige Welt, wie Gott sie will." Die "unfassbare Botschaft" von der Auferstehung Jesu sei nicht mehr aus der Welt zu schaffen. "Auch mit Gewalt und Verfolgung ist sie nicht mehr kleinzuhalten bis auf den heutigen Tag", sagte der Limburger Bischof.
Bätzing bezeichnete die Osternacht als "Nacht aller Nächte". Diese Nacht, in der die Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten feiern, habe nichts an Faszination verloren. "Dass die zwei größten christlichen Feste – Weihnachten und Ostern – in der Nacht beginnen, das hat seinen hintergründigen Sinn", sagte der Bischof weiter. Tag und Nacht seien zwei verschiedene Erfahrungsweisen der Welt. Im Tageslicht könne man seine Angelegenheiten erledigen. "Wenn dann die Sonne untergeht und wir den nächtlichen Sternenhimmel betrachten", könne man alles Erlebte einordnen. Dabei sehe man, "dass alles, was wir am Tag wahrgenommen haben, die gesamte uns vertraute Welt, nur ein Bruchteil eines großen Ganzen ist, das uns unendlich übersteigt". Darum sei "dieser Grenzpunkt, die Wende vom Tag zur Nacht", der Entdeckungsort des "Geheimnisses des großen Ganzen", das sich nie vollständig ergründen lasse. Bätzing: "Es braucht Glauben und Vertrauen im umfassenden Sinn - und Mut und Demut zugleich, um dem Geheimnis des Lebens auf die Spur zu kommen." (KNA)