Christen seien zu Solidarität mit Juden aufgerufen

Bistum Münster verurteilt Anschlag auf Synagoge in Oldenburg

Veröffentlicht am 06.04.2024 um 09:51 Uhr – Lesedauer: 

Oldenburg ‐ Nach dem Brandanschlag auf eine Synagoge in Oldenburg zeigt sich das Bistum Münster bestürzt. Antisemitismus dürfe in der Gesellschaft keinen Platz haben. Die Diözese ruft zu Solidarität mit Juden auf.

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Das Bistum Münster hat den Anschlag auf eine Synagoge in Oldenburg verurteilt. "Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", heißt es in einer Stellungnahme, die die Diözese am Samstag in Sozialen Netzwerken verbreitete. "Alle Christinnen und Christen sind aufgerufen, sich mit ihren jüdischen Geschwistern solidarisch zu zeigen".

"Wir werden uns jeder Form von Antisemitismus widersetzen", heißt es in dem Text weiter. Der Anschlag zeige, dass die Formel "Nie wieder" jetzt gelte.

Am Freitagabend war ein Brandsatz auf die Synagoge geworfen worden. Verletzt wurde niemand, wie die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland mitteilte. Eine Tür wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei fahndet den Angaben zufolge mit einem Großaufgebot nach dem Täter. Die Hintergründe der Tat seien bisher unklar, daher werde in alle Richtungen ermittelt.

Sicherheitsmaßnahmen erhöht

Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn, verurteilte den Angriff "auf das Schärfste. Die Polizei wird alles tun, um die Hintergründe dieser feigen Tat aufzuklären und den oder die Täter zu ermitteln." Zudem würden die Sicherheitsmaßnahmen an der Synagoge unmittelbar erhöht.

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, zeigte sich entsetzt. "Dieser niederträchtige und menschenverachtende Anschlag zeigt leider erneut, dass wir das Übel des Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht überwunden haben", erklärte Adomeit am Abend. "Dass unsere jüdischen Schwestern und Brüder Sorge um ihr eigenes Leben haben müssen, ist nicht hinnehmbar." (cph/KNA)