Neuerung sei von Papst Franziskus gewünscht und sein Recht gewesen

Kardinal Fernandez verteidigt Segensdokument "Fiducia supplicans"

Veröffentlicht am 08.04.2024 um 13:11 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Als der Vatikan im Dezember erstmals die Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen empfahl, gab es viel Widerspruch in der Weltkirche. Nun hat der Autor der Empfehlung den Text und den Papst verteidigt.

  • Teilen:

Kardinal Victor Fernandez hat das Vatikan-Dokument zur Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen verteidigt. Vor Journalisten sagte der Präfekt des vatikanischen Glaubensdikasteriums am Montag im Vatikan, es sei in der Erklärung "Fiducia supplicans" vom Dezember vor allem um eine Ausweitung des Segnungsbegriffs gegangen. Dies sei eine Neuerung im kirchlichen Lehramt gewesen, wenn auch eine von "geringerer Bedeutung".

Fernandez betonte, diese Neuerung sei Papst Franziskus dennoch sehr wichtig gewesen, wegen ihrer seelsorgerischen Dimension. Obwohl einige Liturgie-Experten die Ausweitung des Segensbegriffs kritisiert hätten, habe Franziskus sie so gewollt, und es sei sein Recht als Papst gewesen, sie einzuführen. Gemäß dem erweiterten Segensbegriff könnten nun Geistliche außerhalb der Liturgie einen Segen erteilen, ohne dass die gesegnete Realität in allen Aspekten der kirchlichen Lehre entsprechen müsse, so Fernandez.

Nach Angaben des Glaubenspräfekten wurde das Thema der Segenserklärung seit Dezember sieben Milliarden Mal im Internet angeklickt. Bei einer Umfrage in Italien hätten 75 Prozent der Teilnehmer erklärt, dass sie die Erklärung gut finden. (KNA)