Bericht von eindrücklichen Szenen im Krieg

Nach Ukraine-Reise: Bischof Meier fordert mehr Unterstützung von EU

Veröffentlicht am 10.04.2024 um 17:45 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Nach seiner Ukraine-Reise hat Bischof Bertram Meier Deutschland und die EU zu mehr Unterstützung für die Ukraine aufgefordert. Bei seiner Rückkehr berichtete Meier von eindrücklichen Momenten der vergangenen Tage – inmitten des Kriegs.

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Nach einer mehrtägigen Reise durch die Ukraine hat der Augsburger Bischof Bertram Meier die Unterstützung des Auslands für das vom russischen Angriff erschöpfte Land eingefordert. "Die Hoffnung, dass die Ukraine als freies Land überlebt, besteht weiter. Aber sie ist überschattet von den politischen und militärischen Widrigkeiten", sagte Meier nach seiner Rückkehr am Mittwoch laut Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz, die Meier als Vorsitzender der Kommission Weltkirche vertrat. "Auch und gerade in dieser schwierigen Lage ist die Solidarität der Deutschen und der Europäer mit den bedrängten Ukrainern gefordert."

In seinen Gesprächen sei ihm immer wieder glaubhaft berichtet worden, dass die Ukrainer weiterhin entschlossen seien, die Freiheit ihres Landes zu verteidigen, betonte Meier. "Gerade die Brutalität des russischen Militärapparats und die willkürliche Beschießung und Bombardierung von Zivilisten bestärken die politischen Verantwortlichen und große Teile des Volkes in der Auffassung, dass es keine vertretbare Alternative zum Verteidigungskrieg gibt." Allerdings sei der Optimismus, den Meier bei einer ersten Reise im Juni 2022 erlebt hatte, angesichts der schwierigen Kriegslage einer gedrückten Stimmung gewichen.

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Auf seiner fünftägigen Reise hatte der Augsburger Bischof die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie Lemberg besucht. Auf dem Programm standen unter anderem Gespräche mit dem griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Vertretern der Caritas zu deren Projektarbeit sowie Treffen mit dem Apostolischen Nuntius in Kiew, Erzbischof Visvaldis Kulbokas, und dem Minister für Religionsangelegenheiten, Viktor Yelensky.

Als wichtigsten und ergreifendsten Moment der Reise bezeichnete Meier den Besuch eines Soldatenfriedhofs in Brovary nahe Kiew, wo der Bischof gemeinsam mit Angehörigen an den Gräbern Gefallener betete. "Jeder abstrakte Blick auf den Krieg verblasst im Angesicht der weinenden Ehefrauen und Eltern, die das Wichtigste in ihrem Leben verloren haben. Und zugleich ist mir einmal mehr deutlich geworden, wie sehr Kirche gerade in diesen Situationen gebraucht wird und gefordert ist." (KNA)