Bischof Feige: AfD in pluraler Gesellschaft ein Fremdkörper
Die AfD ist nach Ansicht des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige in einer pluralistischen Gesellschaft ein Fremdkörper. "Völkischer Nationalismus ist unvereinbar mit dem Christentum. Wir verehren keinen germanischen Stammesgott", sagte Feige der "Magdeburger Volksstimme" (Montag).
Zur Kritik, dass Kirche sich nicht in Politik einmischen solle, sagte Feige: "Das Evangelium ist nicht unpolitisch. Zu meinen, es gehe nur um Himmel oder Hölle, ist ein Trugschluss." Der Bischof räumte ein, dass sich die Kirche nicht unbedingt ins politische Tagesgeschäft einmischen sollte. "Wenn es aber um Grundsätzliches wie das gesellschaftliche Miteinander, um Solidarität und die Würde eines jeden Menschen geht, müssen auch wir Christen uns zu Wort melden."
AfD-Politiker: "Pfaffen sollen beten und keine Politik machen"
Sachsen-Anhalts AfD-Co-Fraktionschef Oliver Kirchner hatte unlängst gesagt: "Pfaffen sollen beten und keine Politik machen." Der AfD-Fraktionsvize Hans-Thomas Tillschneider hatte im Februar "alle wahren Katholiken" zum Kirchenaustritt aufgerufen und sprach von einer "zutiefst gottfernen Institution". Nach Ansicht von Bischof Feige zeigt das: "Wenn sie so aggressiv reagieren und das die Linie ist, wissen wir, was uns blüht, wenn sie an die Macht kommen würden." Dann gäbe es laut Feige keine Meinungsfreiheit mehr.
Die deutschen Bischöfe hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung im Februar klar gegen die AfD positioniert und sie als für Christen nicht wählbar eingestuft. In Sachsen-Anhalt wird die Partei vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. (KNA)