Ehemaliger Landesbischof Jochen Bohl geht zum 29. August in den Ruhestand

Carsten Rentzing ist neuer Sächsischer Landesbischof

Veröffentlicht am 31.05.2015 um 15:45 Uhr – Lesedauer: 
Sachsen

Dresden ‐ Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen hat einen neuen Landesbischof: Im sechsten Wahlgang setzte sich Pfarrer Carsten Rentzing durch. Er wird Nachfolger von Jochen Bohl, der Ende August in den Ruhestand geht.

  • Teilen:

Rentzing setzte sich im sechsten Wahlgang, einer Stichwahl, mit 40 zu 38 Stimmen gegen seinen Mitbewerber, Landesjugendpfarrer Tobias Bilz (51) durch, wie die Landeskirche über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Ebenfalls für die Nachfolge Bohls beworben hatten sich der sächsische Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer (55) sowie Pfarrerin Margrit Klatte (47), die in der Dresdner Neustadt das größte Kirchspiel der Landeskirche leitet.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gratulierte Rentzing zur Wahl. Mit ihm komme ein Theologe in den Kreis der leitenden Geistlichen, "der stark den Horizont der Ortsgemeinde im Blick hat und sich dezidiert für die Stärkung der Gemeinden einsetzt". Einen besonderen Erfahrungsschatz bringe Rentzing durch seine Aufbauarbeit mit Menschen mit, die mit dem christlichen Glauben noch wenig in Berührung gekommen seien, so der Ratsvorsitzende. Er hoffe, "dass die Freude am Glauben, die Leidenschaft und die Fähigkeit andere zu ermutigen" die Arbeit Rentzings prägen.

Der Leitende Bischof der VELKD, der Schweriner Landesbischof Gerhard Ulrich, gratulierte Rentzing zur Wahl. Dieser verfüge über die Gabe, "die Frohe Botschaft fröhlich, substantiell und zugleich verständlich zu verkünden", so Ulrich in seinem Glückwunschschreiben. Dies sei in einer "Zeit starken Wandels wie heute" für die Kirche von großer Bedeutung.

Auch der katholische Dresdner Bischof Heiner Koch gratulierte Rentzing. Er bekundete seinen Wunsch nach einem weiteren "Miteinander in der Ökumene, das hier in Sachsen in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen ist und sich auch in schweren Zeiten als verlässlich bewährt hat".

Zugleich dankte Koch dem scheidenden Landesbischof Bohl für gutes Zusammenwirken. "Ökumene war für uns nie eine Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners", so der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. "Gerade in unterschiedlichen theologischen Ansichten und geschichtlichen Prägungen haben wir einander geachtet und wertgeschätzt und so unser Miteinander als fruchtbar erlebt." Viele gesellschaftliche Herausforderungen stellten sich den Christen gemeinsam, betonte Koch. (KNA)