Bistum Würzburg und früherer Immobilien-Manager beenden Rechtsstreit
Das Bistum Würzburg und ein früher beim Bischöflichen Ordinariat angestellter Immobilien-Manager beenden ihren jahrelangen Rechtsstreit. In einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung zwischen Bischof Franz Jung und Otmar Finger heißt es, dass beide sich "jüngst in der zwischen ihnen schwebenden Auseinandersetzung angenähert und eine Versöhnung erreicht" hätten. Beide Seiten seien übereingekommen, auf weitere rechtliche Schritte zu verzichten.
"Bischof Jung bedauerte die Belastungen, die Herrn Otmar Finger und seiner Frau durch die nahezu sechsjährigen öffentlich, auch gerichtlich ausgetragenen Differenzen entstanden sind", heißt es weiter in der Erklärung. Die Bistumsleitung halte die Wiederholung solcher Vorgänge aufgrund der organisatorischen Neuaufstellung im Bischöflichen Ordinariat Würzburg für ausgeschlossen.
2018 entlassen
In dem Rechtsstreit geht es um Geschäfte mit Immobilien und Kunstwerken. Das Bistum Würzburg hatte Finger, den langjährigen Geschäftsführer der kirchlichen SBW-Bauträger- und Verwaltungs-GmbH, im Sommer 2018 entlassen. Zugleich war er als Leiter der Liegenschaftsverwaltung des Bistums entpflichtet worden. Außerdem schaltete das Bistum die Staatsanwaltschaft ein. Noch im August 2023 leitete die Würzburger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Bischof Jung wegen falscher Verdächtigung ein, das jedoch bereits nach zwei Monaten eingestellt wurde. Im Februar zog die SBW-Bauträger- und Verwaltungs-GmbH eine Schadensersatzklage gegen ihren früheren Chef zurück; stattdessen wurde eine außergerichtliche gütliche Einigung erzielt.
Die SBW-GmbH hat ihre Wurzen im Bistum Würzburg. Das mittelständische Unternehmen kümmert sich um Bauprojekte; weitere Schwerpunkte sind die Bereiche Architektur, Baubetreuung, Arbeitssicherheit und Brandschutz. Die Kunden kommen größtenteils aus dem kirchlichen und kommunalen Sektor. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (mal)