Missbrauch während Exorzismus: Priester aus Klerikerstand entlassen
In Chile ist ein Priester aus dem Klerikerstand entlassen worden, weil er während eines Exorzismus eine Frau sexuell missbraucht hat. Der Geistliche habe zehn Tage Zeit, um Widerspruch gegen das Urteil einzulegen, teilte die Erzdiözese Concepción am Mittwoch mit. Vor knapp zwei Jahren wurde der Kleriker aufgrund der Missbrauchsanschuldigungen suspendiert, berichteten chilenische Medien. Sein Fall wurde daraufhin dem römischen Glaubensdikasterium übergeben. Im Kirchenrecht ist die Entlassung aus dem Klerikerstand die Höchststrafe bei schweren Vergehen von Geweihten.
Der Missbrauchstäter führte laut Medienberichten 2021 einen Exorzismus an seiner Cousine in den Räumen der Pfarrei aus, in der er damals tätig war. Die Familie der Betroffenen zeigte den Priester an, später folgten Anzeigen weiterer Frauen. Der Täter galt als Spezialist für Exorzismen und Heilungsriten in der Erzdiözese Concepción. Er gehörte zudem dem Bistumsgremium für Missbrauchsprävention und Begleitung der Betroffenen an. In diese Position war er vom damaligen Erzbischof von Concepción berufen worden, dem heutigen Erzbischof der Hauptstadt Santiago de Chile, Fernando Chomalí Garib. (rom)