Ordensvereinigung schließt schismatische Klarissen-Schwestern aus
Im Streit mit einer Gruppe von abtrünnigen Klarissen-Schwestern im spanischen Belorado (Provinz Burgos) hat der zuständige Ordensverband Konsequenzen gezogen. Am Mittwoch gab die Vereinigung der Klarissen von Spanien und Portugal die Trennung bekannt. "Wir distanzieren uns in aller Form von der Entscheidung dieser Schwestern und haben damit nichts zu tun", heißt es in einer Mitteilung. Ohne den nötigen Gehorsam sei es unmöglich, der Ordensgemeinschaft anzugehören. Sollten die Betroffenen ihren Fehler einsehen, sei man jedoch zur Wiederaufnahme bereit.
Vergangene Woche hatten die Klosterschwestern von Belorado, die eine weitere Niederlassung im baskischen Orduna betreiben, mit einer öffentlichen Erklärung für Schlagzeilen gesorgt. Darin sagte sich die Äbtissin im Namen aller 16 Frauen von der Kirche los. Zugleich kündigte sie an, die Gruppe werde sich der Autorität eines ebenfalls abtrünnigen Geistlichen namens Pablo de Rojas unterstellen. Der Leiter der ultrakonservativen Vereinigung "Pia Unio Sancti Pauli Apostoli" mit Sitz in Bilbao erkennt alle Päpste nach Pius XII. (1939-1958) nicht an. 2019 wurde er offiziell exkommuniziert, also aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, weil er sich irregulär zum Bischof weihen ließ.
Der anhaltende Streit erschüttert die katholische Kirche in Spanien. Der Erzbischof von Burgos, Mario Iceta, drohte den für ihre Süßigkeitenmanufaktur bekannten Ordensfrauen zuletzt mit dem Rauswurf aus ihrem Kloster. Er sprach von einer "beispiellosen Situation". Eine der 16 Schwestern hat Belorado inzwischen verlassen, weil sie mit der Entscheidung der Äbtissin nicht einverstanden war. (KNA)