Prozess wurde 2003 eröffnet

Seligsprechungsverfahren für Erzbischof aus Bistum Trier geht voran

Veröffentlicht am 23.05.2024 um 09:01 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Er gilt als Glaubenszeuge im sowjetischen Kommunismus – 1941 verhaftet, starb er 1942 im Gefängnis in Russland: Der aus dem Bistum Trier stammende Jesuit Eduard Profittlich ist auf dem Weg zur Seligsprechung.

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Das Seligsprechungsverfahren für den aus dem Bistum Trier stammenden estnischen Erzbischof Eduard Profittlich (1890-1942) kommt offenbar weiter voran. Der 2003 eröffnete Seligsprechungsprozess für den als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft gestorbenen Profittlich sei so weit fortgeschritten, dass die damit befasste bischöfliche Postulatorin Marge-Marie Paas am 13. Juni im Bistum Trier referieren werde, teilte das Bistum am Mittwoch mit.

Nach ihrem Vortrag in der Bibliothek des Trierer Priesterseminars über das Wirken Profittlichs in Estland werde die Postulatorin in einer Podiumsdiskussion mit Bischof Stephan Ackermann und dem Pastoralreferenten Thorsten Hoffmann sprechen. Hoffmann hat zum Thema Martyrium seine Doktorarbeit geschrieben.

1936 in Tallinn zum Bischof geweiht – 1941 verhaftet

Profittlich wurde 1890 in Birresdorf geboren, das heute ein Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler ist. Der Jesuit war ab 1930 zunächst Gemeindepfarrer in Tallin und leitete ab Mai 1931 als Apostolischer Administrator die katholische Kirche in Estland, das 1940 von der Sowjetunion annektiert wurde. 1936 wurde er in Tallinn zum Bischof geweiht und erhielt den Titel eines Erzbischofs.

Profittlich habe sich als Glaubenszeuge mitten im sowjetischen Kommunismus gezeigt, sagte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Helmut Moll, bereits 2022. Der Erzbischof wurde 1941 verhaftet und nach Kirov in Russland ins Gefängnis geschickt, wo er zum Tod durch ein Erschießungskommando verurteilt wurde. Am 22. Februar 1942 starb er im Gefängnis, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte.

Zur Förderung des Seligsprechungsverfahrens wurde von der katholischen Kirche Estlands unter www.profittlich.eu eine Website veröffentlicht. Sie informiert auch in deutscher Sprache über das Leben des Geistlichen. (KNA)