Weltkriegsbombe gefunden: Abtei St. Marienthal in Ostritz evakuiert
Bei Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe der Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal im sächsischen Ostritz ist am Dienstag eine Bombe gefunden worden. Bei dem Sprengkörper handle es sich um eine etwa 100 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die vor Ort entschärft werden müsse, teilte die Polizeidirektion Görlitz mit. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes seien bereits im Einsatz.
Für die Entschärfung wurde laut Polizei ein Sicherheitsradius von 600 Metern um den Fundort eingerichtet, aus dem alle Bewohner und Anlieger durch die Behörden evakuiert würden. Die Polizei ist eigenen Angaben von 15.30 Uhr zufolge mit zahlreichen Kräften vor Ort und unterstützt die Evakuierungsmaßnahmen. Innerhalb des Sicherheitsradius liegt auch das Kloster St. Marienthal. Auch die Nonnen seien deshalb aufgefordert worden, ihr Kloster zu verlassen, berichtete die "Sächsische Zeitung". Polizei und Kreis rechneten laut der Zeitung zuletzt damit, dass die Evakuierung gegen 17.30 Uhr abgeschlossen sein könnte.
Altestes Zisterzienserinnenkloster Deutschlands
Erste Hinweise auf eine Bombe hatte es nach Angaben der Zeitung bereits gegen Mittag gegeben, als bei Bauarbeiten an der Bundesstraße 99 ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden sei. Die hinzugezogenen Experten hätten dann die Vermutung, dass es sich um einen Blindgänger handele, bestätigt. Aktuell werde davon ausgegangen, dass die Entschärfung der Bombe bis in die Abendstunden andauern werde.
Die Abtei St. Marienthal in der sächsischen Oberlausitz ist das älteste Zisterzienserinnenkloster Deutschlands. Es besteht durchgehend seit Anfang des 13. Jahrhundert und beherbergt eine Sammlung kostbarer Handschriften. (stz)