Nach erneuter angeblicher "Schwuchtelei"-Aussage von Franziskus

James Martin: Papst sagt, er kenne viele gute homosexuelle Priester

Veröffentlicht am 13.06.2024 um 09:41 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Zweimal soll Papst Franziskus in jüngster Zeit vor zu viel "Schwuchtelei" gewarnt haben. Einmal in Bezug auf Priesterseminare und dann mit Blick auf den Vatikan. Nun hat ihn der bekannte Queer-Seelsorger James Martin besucht.

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Papst Franziskus äußert sich offenbar weiterhin widersprüchlich über homosexuelle Priester und solche, die es werden wollen. Der international bekannte New Yorker Queer-Seelsorger James Martin gab am Mittwochabend im Netzwerk X bekannt, dass er am selben Tag lange mit dem Papst gesprochen habe. Anlass sei der 25. Jahrestag seiner Priesterweihe mit einem entsprechenden Segen des Papstes gewesen. Martin gehört, ebenso wie Franziskus, dem Jesuitenorden an.

Bei der einstündigen Begegnung am Wohnsitz des Papstes im Vatikan habe der Heilige Vater ihm gesagt, dass er "viele gute, heiligmäßige und zölibatäre Seminaristen und Priester mit homosexuellen Neigungen kennengelernt hat". Er habe ihn in seinem Einsatz als Seelsorger für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und queere Menschen bestärkt und seine Zuneigung zu dieser Gruppe zum Ausdruck gebracht.

Am Vortag hatte der Papst laut italienischen Presseberichten zum zweiten Mal binnen zweier Wochen in einem vertraulichen Gespräch abwertend von "Schwuchtelei" in der katholischen Kirche gesprochen. Zudem habe er abermals vor den Risiken gewarnt, die es mit sich bringe, wenn man Männer mit homosexuellen Neigungen in ein Priesterseminar aufnehme. Bei selber Gelegenheit habe er aber auch betont, dass es sich um gute Menschen handle, die von der Kirche nicht ausgegrenzt, sondern willkommen geheißen werden sollten. (KNA)