Termin steht: Papst entscheidet über Heiligsprechung von Carlo Acutis
Papst Franziskus will am 1. Juli über die Heiligsprechung des "Cyber-Apostels" Carlo Acutis entscheiden. Den Termin für das sogenannte Konsistorium teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Dabei beraten die in Rom ansässigen Kardinäle gemeinsam mit dem Papst darüber, wer auf die höchsten Stufe der Verehrung in der katholischen Kirche erhoben werden darf. Neben Acutis wird über die Heiligsprechung 14 weiterer Personen entschieden. Darunter sind elf Opfer des Damaskus-Massakers an Christen 1860, ein Priester und zwei Ordensgründerinnen.
Carlo Acutis starb mit 15 Jahren an Leukämie und wurde 2020 in Assisi seliggesprochen. Das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder auf Fürsprache Acutis' hatte der Papst Ende Mai anerkannt. Besonders in Italien wird er als frommes Computergenie verehrt. Als Autodidakt erstellte er mehrere populäre Internetseiten zu religiösen Themen. Seine ausgeprägte Liebe zur Eucharistie, die er als "Autobahn in den Himmel" bezeichnete, machte ihn auch international bekannt.
Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Anschließend darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. Der Heiligsprechung geht ein kirchlicher Prozess über mehrere Instanzen voraus, bei dem nachgewiesen werden muss, dass auf Fürsprache des Verstorbenen ein wissenschaftlich unerklärliches Wunder geschehen ist. Bei Märtyrern, die wegen "Hass auf den Glauben" ermordet wurden, wird auf einen gesonderten Nachweis eines nach dem Tod gewirkten Wunders verzichtet. (KNA)