Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Kirchenstatistik 2023

Weniger Kirchenaustritte als im Vorjahr – aber zweithöchster Wert

Veröffentlicht am 27.06.2024 um 12:16 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ 2022 gab es einen neuen Höchststand bei den Kirchenaustritten in Deutschland. Im vergangenen Jahr verließen zwar weniger Menschen die Kirche, doch die Austrittszahl erreicht den zweithöchsten Wert in der Geschichte.

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Die Zahl der Kirchenaustritte in Deutschland ist im Jahr 2023 zwar gesunken, aber weiterhin hoch. Im vergangenen Jahr sind laut der am Donnerstag veröffentlichten Kirchenstatistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) 402.694 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Das ist der zweithöchste Wert in der Geschichte der Kirchenaustrittsstatistik. Im Vorjahr hatte es mit 522.821 Austritten einen neuen Höchststand gegeben. Insgesamt gehörten zum Ende des vergangenen Jahres 20.345.872 Menschen der katholischen Kirche in Deutschland an. Zusammen mit den Sterbefällen, Eintritten und Umzügen ergibt sich damit ein Rückgang der katholischen Kirchenmitglieder um 591.718 Menschen.

Die meisten Kirchenaustritte gab es nach absoluten Zahlen im Erzbistum Köln (40.913, Vorjahr 51.345), gefolgt von Freiburg (33.835, Vorjahr 41.802) und München und Freising (32.874, Vorjahr 49.029). Die wenigsten Austritte gab es in den Bistümern Görlitz mit 392 (Vorjahr 422), Magdeburg (1.244, Vorjahr 1.486) und Erfurt (1.811, Vorjahr 2.413). Die Austrittszahlen gingen besonders stark im Erzbistum München und Freising zurück: Dort traten etwa ein Drittel weniger Menschen aus der Kirche aus. Augsburg und Bamberg erreichten einen ähnlichen Wert. Mit Blick auf die gesamte Kirche in Deutschland traten rund 23 Prozent weniger Menschen aus.

2023 waren die Zahlen zum kirchlichen Leben rückläufig. Es gab 131.245 Taufen (Vorjahr 155.173). Die Zahl der kirchlichen Trauungen lag bei 27.565 (Vorjahr 35.467). Zur Erstkommunion gingen 151.835 Kinder (Vorjahr 162.506). Insgesamt wurden bundesweit 105.942 Menschen gefirmt (Vorjahr 110.942). Die Zahl der Bestattungen lag bei 226.179 (Vorjahr 240.144). Einen leichten Zuwachs gab es beim Gottesdienstbesuch, der bei 6,2 Prozent lag (Vorjahr 5,7 Prozent). 2023 traten 1.559 Menschen in die katholische Kirche ein (Vorjahr 1.447), es wurden 4.127 Menschen wieder aufgenommen (Vorjahr 3.753).

Zahl der Priester gesunken

Die Zahl der Pfarreien sank leicht auf 9.418 (Vorjahr: 9.624). 2023 gab es 11.702 Priester (Vorjahr 11.987), davon waren 5.971 Pfarrseelsorger. Die Zahl der Priesterweihen lag 2023 bei 38 (davon 34 Welt- und vier Ordenspriester). Bei den weiteren pastoralen Mitarbeitern weist die Statistik für 2023 insgesamt 3.146 Ständige Diakone (Vorjahr 3.184), 3.032 Pastoralassistenten/-referenten (weiblich: 1.479, männlich: 1.553) und 4.044 Gemeindeassistenten/-referenten (weiblich: 3.181, männlich: 863) aus.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im Mai ihre Kirchenstatistik vorgelegt. Die Protestanten verloren 2023 mehr Mitglieder als je zuvor: 380.000 Menschen traten aus der Kirche aus, die Zahl der Sterbefälle lag bei 340.000. Die Austrittsrate stieg erneut leicht auf 1,98 Prozent und erreichte dadurch einen Rekord. 140.000 Menschen wurden 2023 getauft, 20.000 Menschen traten in die evangelische Kirche ein. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gehörten rund 18,6 Millionen Menschen einer der 20 Landeskirchen der EKD an. Das entspricht einem Rückgang von rund 593.000 und 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (rom)