Oberhirte bekundet Verbundenheit zur Gemeinschaft

Keine Weihe wegen Alter Messe: Bischof betont weiteren Dialog mit Rom

Veröffentlicht am 01.07.2024 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Toulon ‐ In Frankreich hat es Probleme mit der Weihe von Priesteramtskandidaten aus einer traditionalistischen Gemeinschaft gegeben. Der Koadjutorbischof der skandalgeprüften französischen Diözese hat nun die Fortsetzung des Dialogs bekräftigt.

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Trotz der derzeitigen Blockade Roms bezüglich der Weihe von Seminaristen einer traditionalistischen Gemeinschaft soll der Dialog mit den römischen Dikasterien fortgesetzt werden. Das sagte der Koadjutorbischof der französischen Diözese Fréjus-Toulon, François Touvet, bei einer Priesterweihe, wie es am Samstag in einer Mitteilung auf der Internetseite der Diözese hieß. "Der Dialog wird mit ihren Vorgesetzten, den zuständigen römischen Dikasterien (Gottesdienst und geweihtes Leben), in Verbindung mit Kardinal Aveline, unserem Metropolitan-Erzbischof, weitergeführt". Touvet betonte zudem seine Verbundenheit mit den Seminaristen und bekräftigte sein Vertrauen in den Generaloberen Jean-Raphaël Dubrule und dessen Gemeinschaft. "Sie wissen auch, dass ich sie in der Sorge um den Gehorsam und die Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl begleite. Ich zähle auf das Vertrauen aller in die Kirche", sagte der Bischof.  

Hintergrund ist, dass Rom derzeit die Weihe von Seminaristen der traditionalistischen Gemeinschaft der Missionare der Göttlichen Nächstenliebe blockiert. Fünf Seminaristen warten seit über einem Jahr auf ihre Diakonenweihe, einer sogar zwei. Ein Problem scheint die Feier der Alten Messe zu sein, die in den Statuten der Gemeinschaft vorgesehen ist. Nach vielen Gesprächen mit den zuständigen Behörden im Vatikan stellte sich jedoch nach Angaben der Gemeinschaft heraus, dass das Problem nicht nur im Weiheritus liegt, sondern auch in der Möglichkeit der zukünftigen Priester, die vorkonziliare Liturgie zu feiern. Diese gehöre neben der Barmherzigkeit und der Mission unter den Muslimen zu den Charismen der Gemeinschaft. Nach dem Motu Proprio "Traditionis custodes" (2021) kam es jedoch zu einer starken Einschränkung der vorkonziliaren Liturgie durch den Vatikan. Priester, die nach dessen Veröffentlichung geweiht werden und nach dem Missale Romanum von 1962 zelebrieren wollen, müssen einen Antrag an den Diözesanbischof stellen. Dieser muss vor Erteilung der Erlaubnis den Vatikan konsultieren. 

Die traditionalistische Gemeinschaft "Société des missionnaires de la miséricorde divine" wurde 2005 in Toulon gegründet. Sie hat nach Angaben des Bistums 22 Mitglieder, darunter sieben Priester, ein Diakon, zwei Brüder und 12 Seminaristen. Die Gemeinschaft hat diözesanes Recht und ist somit dem Diözesanbischof unterstellt. (mtr)