Es brauche Transparenz, Machtkontrolle, Mitspracherechte

Bischof Jung: Katholische Kirche sollte aus Fehlern lernen

Veröffentlicht am 08.07.2024 um 09:24 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Würzburg feiert eine ganze Woche lang seinen Bistumspatron Kilian. Bischof Jung bekannte sich zum Auftakt zur Notwendigkeit von Reformen in der katholischen Kirche. Sie dürfe dabei aber nicht um sich selbst kreisen.

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Die katholische Kirche sollte nach den Worten des Würzburger Bischofs Franz Jung aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Vertrauen brauche Transparenz, Macht benötige Kontrolle, für gute Entscheidungen seien Mitspracherechte erforderlich, sagte Jung am Sonntag in Würzburg. Als Organisation gehe es der Kirche in Zeiten der Krise darum, den Bestand zu wahren. Ziel müsse aber sein, den Blick für Orte, Menschen und Nöte jenseits kirchlicher Räume und interner Logiken zu schärfen. Es gelte, "nicht nur um uns selbst zu kreisen, sondern unsere Mission neu zu entdecken".

Jung äußerte sich zum Auftakt der Kiliani-Wallfahrtswoche zu Ehren des Bistumspatrons vor rund 1.100 Gläubigen. An dem Gottesdienst nahmen auch Gäste aus Kilians irischem Geburtsort Mullagh sowie der irische Botschafter in Deutschland, Nicholas O'Brien, teil. Ein Pilotenstreik bei der irischen Fluglinie Aer Lingus hatte nach Bistumsangaben kurzfristig die Anreise des Bischofs von Kilmore, Martin Hayes, verhindert.

Während der Wallfahrtswoche sind die Häupter der drei Frankenapostel, Kilian, Kolonat und Totnan, in einem Schrein vor dem Altar des Würzburger Doms aufgestellt. Im Oktober werden sie für eine Pilgerfahrt des Bistums Würzburg nach Irland gebracht. Von Kilmore aus sollen die Wandermissionare im 7. Jahrhundert nach Würzburg aufgebrochen sein, wo sie als Märtyrer starben. (KNA)