"So verzweifelt wie nie zuvor"
"Die Menschen aus Syrien und Irak brauchen jetzt unsere Hilfe und unsere Solidarität. Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Hilfswerke in der Region", appellierten der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, und der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm.
Am 20. Juni startet die ökumenische Spendenaktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" von Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe. Die beiden Hilfswerke haben seit Ausbruch des Konfliktes im März 2011 nach eigenen Angaben Hilfsprojekte im Umfang von 47 Millionen Euro finanziert. Schätzungen zufolge sind bei den Kämpfen in Syrien bislang 220.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als zwölf Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Im Irak sind es mehr als zwei Millionen Menschen.
Papst Franziskus: Flüchtlinge verdienen Respekt
Die Lage der Flüchtlinge sei im fünften Jahr des syrischen Bürgerkrieges "so verzweifelt wie nie zuvor", hieß es weiter. Lebenswichtige Infrastruktur wie die Wasserversorgung, Stromnetze und Krankenhäuser seien zerstört. Zudem gebe es aufgrund von Kampfhandlungen und der gezielten Verhinderung humanitärer Hilfe kaum Möglichkeiten, Hilfsbedürftige in den von oppositionellen Gruppierungen kontrollierten Gebieten zu versorgen. Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international helfen den Flüchtlingen den Angaben zufolge unter anderem mit Nahrungsmitteln, Einkaufsgutscheinen, Kleidung, Mietzuschüssen, Schulmaterial und sonstigem Alltagsbedarf.
Auch Papst Franziskus rief anlässlich des Weltflüchtlingstages zu einer stärkeren Solidarität und einer grozügigeren Aufnahme von Migranten auf. Flüchtlinge auf der Suche nach Schutz und einem Leben ohne Angst verdienten Respekt und würdevolle Behandlung, sagte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. Die internationale Gemeinschaft forderte er auf, "einträchtig und effizient zu handeln, um den Ursachen der erzwungenen Migration vorzubeugen". (som/KNA)
17.06.2015, 13.20 Uhr: ergänzt um Aussagen von Papst Franziskus