Gang an die Öffentlichkeit nach Gerüchten am Ort

Pfarrer gibt Bruch von Zölibat zu – keine Konsequenzen von Bistum

Veröffentlicht am 09.07.2024 um 18:05 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Weil es Gerüchte am Ort gab, ging ein Pfarrer aus dem Bistum Münster an die Öffentlichkeit – und gab seinen Bruch des Zölibats zu. Die Gremien der Pfarrei und die Diözese reagierten prompt auf das Bekenntnis des Priesters.

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Pfarrer Markus Thoms aus dem Bistum Münster hat öffentlich gemacht, dass er den Zölibat gebrochen hat. In einem Gespräch mit Gremienvertretern der Pfarrei St. Anna in Neuenkirchen, die er leitet, habe Thoms eingestanden, in der Vergangenheit nicht immer sexuell enthaltsam gelebt zu haben, berichtete die Münsteraner Nachrichtenseite "Kirche und Leben" am Dienstag. Gerüchte im Ort hätten den Pfarrer dazu veranlasst, an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Bistum Münster teilte mit, das Verhalten von Thoms werde "keine Konsequenzen" haben. Der Priester hatte dem Münsteraner Bischof Felix Genn seinen sexuellen Fehltritt zuvor gestanden.

Der Pfarrer habe "nichts unter den Teppich kehren" wollen, zitiert "Kirche und Leben" Helga Heitkötter vom Vorstand des Pfarreirats aus Neuenkirchen. "Wir möchten, dass Markus Thoms weiterhin unser Pfarrer bleibt. Diese Meinung vertreten wir, soweit ich es sehe, einhellig", sagte Heitkötter. "Auch ein Priester hat eine Privatsphäre. Diese gilt es zu achten. Es verdient Respekt, wie Pfarrer Thoms uns informiert hat", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands der Pfarrei St. Anna, Heinz-Jürgen Schenk. Laut Bericht ist das sexuelle Verhalten von Thoms nicht strafrechtlich relevant, sondern der Priester habe lediglich gegen den Zölibat verstoßen. Demnach befindet sich der Pfarrer derzeit mit einer Gruppe für mehrere Tage in Taizé. Für ein Statement sei er deshalb nicht zu erreichen gewesen. (rom)