Diskussionen über größere Rolle von Frauen – auch als Entscheidungsträgerinnen

Indischer Kardinal: Weltsynode gibt Frauen ihren rechtmäßigen Platz

Veröffentlicht am 13.07.2024 um 16:46 Uhr – Lesedauer: 

Mumbai ‐ Über Frauen sprechen – nach Aussagen des bekannten indischen Kardinals Oswald Gracias wird das ein wesentlicher Bestandteil der kommenden Phase der Weltsynode sein. Auch zu sexuellen Minderheiten äußerte sich der Papstvertraute.

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Bei der kommenden zweiten Etappe der Weltsynode in Rom wird nach Angaben des indischen Kardinals Oswald Gracias auch viel über Frauen in der Kirche gesprochen werden. "Es ist klar, dass wir Frauen ihren rechtmäßigen Platz geben müssen. Daran besteht kein Zweifel", sagte der ehemalige Erzbischof von Mumbai dem US-amerikanischen Portal "Crux" (Samstag).

"Wir werden über Wege diskutieren, wie Frauen in der Kirche eine größere Rolle einnehmen können, insbesondere als Entscheidungsträgerinnen", fuhr der indische Kardinal fort. Gracias gilt als enger Vertrauter des Papstes. Er gehört seit 2013 dem Kardinalsrat an, der Franziskus berät und ist zudem Mitglied des Ständigen Synodenrats an.

"Wir weisen sie als Menschen nicht zurück"

Im jüngst veröffentlichten Arbeitspapier für die Synode heißt es, dass die Frage einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonat, dem untersten Weiheamt der Kirche, nicht Thema der Synodenversammlung sein werde. Sie soll vielmehr in einer der speziellen Arbeitsgruppen behandelt werden, die Papst Franziskus für aktuelle Themen eingerichtet hat.

Gracias äußerte sich zudem zur Stellung von homo- und transsexuellen Personen in der Kirche. "Wir weisen sie als Menschen nicht zurück", sagte der Kardinal mit Blick auf die LGBTQ-Community. Gleichzeitig warnte er jedoch vor zu hohen Erwartungen an eine Änderung des kirchlichen Lehramtes.

"Es besteht die Gefahr, dass, wenn wir ein Statement dazu abgeben, dieses von Einigen so interpretiert werden könnte, dass die Kirche ihre moralische Haltung ändern will, aber nur, um wieder mehr akzeptiert zu werden." Diese Einschätzung sei aber nicht zutreffend, betonte Gracias. "Die Kirche ist sehr beständig. Das Evangelium sagt sehr deutlich, was unser Herr will, der Papst ist ein Mann tiefer Frömmigkeit und führt die Kirche in die Richtung, die Gott und der Heilige Geist vorgeben." (KNA)