Rund 30 Mitarbeiter sind dort beschäftigt

Medienbericht: Der Vatikan will seinen Supermarkt privatisieren

Veröffentlicht am 19.07.2024 um 13:14 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Seit fast 100 Jahren gibt es im Vatikan eine staatliche Stelle für den Vertrieb von Lebensmitteln und Genusswaren. Nun soll der vatikaneigene Supermarkt aufgrund finanzieller Engpässe privatisiert werden. Die Auswirkungen sind ungewiss.

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Eine der skurrilsten Eigenheiten des Vatikans als kleinstem Staat der Welt steht vor dem Übergang in die Welt der Marktwirtschaft: Der staatseigene Supermarkt, die sogenannte "Annona", soll zum Jahreswechsel privatisiert werden. Das berichtet die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" am Freitag. Noch sei aber unklar, welche private Handelskette oder welcher Großhändler den Zuschlag für den Betrieb der 1932 gegründeten Verkaufsstelle erhalten werde.

Hintergrund der Privatisierung sind offenbar finanzielle Engpässe im Vatikan. Bislang arbeiten in dem Supermarkt rund 30 Angestellte. Da im Vatikan weder Mehrwertsteuer noch Alkohol-, Treibstoff- oder Tabaksteuern anfallen, ist das Preisgefüge anders als in Italien. Bisher wird streng darauf geachtet, dass nur Vatikanangestellte in der "Annona" einkaufen. Eine Ausweitung der Klientel könnte zu Marktverzerrungen mit Blick auf die umliegenden italienischen Supermärkte führen, in denen eine Umsatzsteuer in Höhe von 22 Prozent gezahlt werden muss. (KNA)