Bislang hält das Münster den Rekord

Höchster Kirchturm der Welt bald woanders – Ulmer sind entspannt

Veröffentlicht am 23.07.2024 um 12:36 Uhr – Lesedauer: 

Ulm ‐ Den höchsten Kirchturm der Welt hat das Ulmer Münster – noch. Denn bald wird ein katholisches Gotteshaus, das die vielleicht berühmteste Dauerbaustelle der Welt ist, an ihm vorbeiziehen. In Ulm sieht man das Ganze jedoch ziemlich gelassen.

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Der höchste Kirchturm der Welt gehört zum Ulmer Münster – und wird diesen Titel demnächst verlieren. Denn der Turm der Kirche Sagrada Familia in Barcelona soll über 172 Meter hoch werden. Diese Überflügelung um gut zehn Meter ist für Ulms evangelischen Dekan Torsten Krannich kein Problem. Auch die Stadt Ulm sehe das seiner Einschätzung nach "völlig entspannt", sagte Krannich sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Ulmer Turm sei fast 140 Jahre lang der höchste Kirchturm der Welt gewesen, jetzt sei eben ein anderer dran.

Deshalb werde in Ulm auch niemand "auf die absurde Idee kommen, den Münsterturm zu verlängern, um den Rekord zu halten". Denn es gehe hier nicht um irgendwelche Superlative, das Münster bleibe auch in Zukunft ein "beeindruckendes sakrales Gebäude mit einer großen Strahlkraft". Der Grundstein für das Ulmer Münster, bis heute die größte protestantische Kirche in Deutschland, wurde im Juni 1377 gelegt, der Hauptturm jedoch erst 1890 vollendet.

Inzwischen ist auch ein Ende der Einschränkungen für den Münsterturm in Sicht. Spätestens 2027 zum 650. Jubiläum des Münsters soll er wieder bis auf seine letzte Plattform in 143 Metern Höhe zugänglich sein. Bis dahin sollen laut Krannich die Sanierungsmaßnahmen im insgesamt 162 Meter hohen Turm abgeschlossen und noch offene Fragen etwa zum Brandschutz geklärt sein. (epd)