"Ausverkauf von Sonntag, Mittelstand und Beschäftigten"

Katholische Arbeitnehmer kritisieren Ladenschlussgesetz-Plan in Bayern

Veröffentlicht am 25.07.2024 um 13:17 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Die bayerische Koalition aus CSU und Freien Wählern verkauft ihren Gesetzentwurf zu Ladenöffnungszeiten als maßvolle Liberalisierung. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung macht da nicht mit und kritisiert den Plan scharf.

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Die Eckpunkte der bayerischen Staatsregierung für ein Ladenschlussgesetz im Freistaat stoßen bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) auf Ablehnung. Der Landesverband sprach am Donnerstag in München von einem "Ausverkauf von Sonntag, Mittelstand und Beschäftigten in Bayern".

Bei den digitalen Kleinstsupermärkten, die künftig rund um die Uhr öffnen dürfen sollen, handle es sich um ein "trojanisches Pferd der Handelskonzerne", so die KAB Bayern. Ihr Betrieb komme auch am Sonntag nicht ohne Personal aus. Diese Märkte rentierten sich auch nur dadurch, "dass sie Umsatz vom Wettbewerber abziehen, der zu dieser Zeit geschlossen hat".

 Auch die nach den Plänen künftig möglichen acht Shoppingnächte finden bei der KAB keine Zustimmung. Nachtarbeit sei gesundheitsschädlich. Sieben von zehn Beschäftigten im Einzelhandel seien Frauen, "die abends nicht bei ihren Familien und Kindern sein können". Jede längere Öffnungszeit führe außerdem dazu, dass Fachkräfte abwanderten. Dadurch werde sich der Personalmangel im Handel verschärfen. (KNA)