Bistum Essen veröffentlicht neue Rahmenordnung für eigene Schulen

Overbeck: Katholische Schulen eröffnen Raum für die Frage nach Gott

Veröffentlicht am 02.08.2024 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Das Bistum Essen hat nach 24 Jahren den gesetzlichen Rahmen für seine sieben katholischen Schulen erneuert. Begleitend dazu äußerte sich Bischof Franz-Josef Overbeck in einem Brief zur Bedeutung und zum pädagogischen Ziel der Lehranstalten.

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Essens Bischof Franz-Josef Overbeck sieht die katholischen Schulen in seinem Bistum als "Orte einer traditionsverbundenen und zugleich auch zeitgemäßen Auslegung des christlichen Glaubens".  Er danke den Eltern für ihr Vertrauen, dass ihre Kinder in den Schulen der Diözese "in Gemeinschaft eine umfassende Bildung erlangen sowie wichtige Fähigkeiten erlernen, um selbstbestimmt ein gutes, tolerantes und gerechtes Leben in Freiheit führen zu können", schreibt Overbeck in einem Brief zur Veröffentlichung der neuen Rahmenschulordnung des Bistums. Die Ordnung, die den gesetzlichen Rahmen für die sieben Schulen der Diözese in Duisburg, Essen und Gladbeck bildet, wurde zum 1. August nach 24 Jahren aktualisiert. Unter anderem wurden die Regeln den Angaben zufolge der veränderten Realität an den Schulen angepasst, außerdem sei die Rolle der Schulleitungen gestärkt worden.

"Unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Religion oder ihres sozialen Status sind alle Menschen von Gott geliebt und gewollt", so Overbeck weiter. Damit sei das Evangelium "ein Aufruf zur Menschlichkeit, den wir selbst in Freiheit bestätigen müssen – im Tun des Gerechten unter den Menschen". Die Schülerinnen und Schüler sollten ermutigt und befähigt werden, diesem Aufruf zu folgen. "Sie sollen freie, selbstbewusste und tolerante Menschen werden, die in dieser Welt für Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden eintreten und den christlichen Glauben als Kraftquelle und Inspiration entdecken können." Neben einem guten, fundierten und kompetenzorientierten Unterricht bedeute dies auch, "einen lebendigen und religionssensiblen Austausch über das zu ermöglichen, was über das hinausgeht, was messbar und greifbar ist".

Die Schulen des Bistums eröffneten einen Raum für die Frage nach Gott und für das, was die irdische Welt übersteige. Schülerinnen und Schüler sollten einen Zugang zum christlichen Glauben finden können, zugleich aber auch die Toleranz entwickeln, unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen zu respektieren, schreibt der Bischof. "Von zentraler Bedeutung ist dabei, eine grundlegende ethische Kompetenz zu erwerben und zu einer eigenen Selbst- und Weltdeutung zu finden." (stz)