Sprecher von Dombauhütte: Auch im Kölner Dom wird es warm

Wer an heißen Sommertagen ein wenig Erfrischung sucht, findet nicht zwangsläufig in alten Kirchengemäuern Erlösung. In einem Gespräch mit dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de räumte der Sprecher der Kölner Dombauhütte Matthias Deml am Wochenende mit einem alten Vorurteil auf. Der perfekte Ort, um der sommerlichen Hitze zu entkommen, sei der Kölner Dom sicherlich nicht, sagte Deml. "Wie in jedem Innenraum ist es natürlich im Inneren des Domes etwas schattiger und etwas kühler, als wenn man draußen in der prallen Sonne steht. Aber tatsächlich ist es nicht so, dass es im Dom wesentlich kälter wäre als im Außenbereich."

Ein Grund seien die großen Fenster des weltberühmten Gotteshauses. Dadurch finde relativ schnell ein Temperaturausgleich statt. Mit einer gewissen Verzögerung passe sich die Innenraumtemperatur der Außentemperatur an, so der Sprecher. "Das führt dann oft dazu, dass es in der Nacht im Sommer im Dom wärmer als draußen und tagsüber etwas kühler ist."

Insider-Tipp für kühle Kirchen in Köln

Auf die Frage, warum sich trotzdem so hartnäckig das Gerücht halte, dass der Dom der perfekte Kälteort sei, antwortete Deml, man kenne das Phänomen aus den romanischen Kirchen, die sehr dicke, massive Mauern und relativ kleine Fenster hätten. "Die speichern tatsächlich die Kühle über einen sehr viel längeren Zeitraum. Man erwartet dann bei einer so großen Kirche wie dem Kölner Dom, dass es dort vielleicht ähnliche Verhältnisse sind."

Der Tipp des Insiders für die Kölner Innenstadt: ein Besuch in einer der zwölf romanischen Kirchen. "Vielleicht dann noch in St. Maria im Kapitol in die Krypta. Die liegt so halb unterirdisch, da ist es dann richtig kühl." (KNA)