Exkommunizierte Klarissen haben neuen schismatischen Bischof
Die exkommunizierten Klarissen aus dem spanischen Belorado haben sich einem anderen schismatischen Bischof angeschlossen. Der Brasilianer Rodrigo Henrique Ribeiro da Silva ist der neue Seelsorger der schismatischen Ordensfrauen, berichtete das Magazin "Vida Nueva" am Freitag unter Berufung auf den sedisvakantistischen Youtube-Kanal "Controvérsia Católica". Der 33-jährige da Silva sei bereits seit mehr als einer Woche bei den Klarissen, um die Ordensfrauen besser kennenzulernen, heißt es demnach in einem Video des Kanals, das mit dem Priesterseminar der "Gesellschaft des heiligen Josef" verbunden ist, eine traditionalistische Vereinigung, die da Silva untersteht. Der selbsternannte Bischof, der Papst Franziskus nicht als Oberhaupt der katholischen Kirche anerkennt, befinde sich im Konvent, um den Klarissen die Sakramente zu spenden und ihnen die "religiöse Bildung zukommen zu lassen, die ihnen fehlt".
Der Host der Videos des Kanals "Controvérsia Católica", Diogo Rafael Moreira, drückte die Solidarität der "Gesellschaft des heiligen Josef" mit den Klarissen von Belorado aus, die eine "große Entscheidung" getroffen hätten. "Sie haben eine wahrlich katholische Haltung gegenüber Jorge Mario Bergoglio eingenommen, der fast jede Woche Häresien von sich gibt", so der Sedisvakantist. Den zuständigen Erzbischof von Burgos, Mario Iceta, den Papst Franziskus zum Päpstlichen Beauftragten für die schismatischen Ordensfrauen ernannt hatte, beschimpfte Moreira als "Messdiener von Bergoglio". Die ehemaligen Klarissen haben ihren Anschluss an den schismatischen Bischof da Silva noch nicht bestätigt. In der vergangenen Woche hatten zwei der Ordensfrauen in einem Fernsehprogramm gesagt, einen neuen geistlichen Führer gefunden zu haben, jedoch keine Details genannt.
Im Mai hatte sich der Klarissenkonvent in Belorado von der katholischen Kirche losgesagt und sich zunächst Bischof Pablo de Rojas Sánchez-Franco angeschlossen. Der Spanier de Rojas wird von der Kirche nicht als Kleriker anerkannt und ist Sedisvakantist. Er vertritt die Meinung, dass alle Päpste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) unrechtmäßig an der Spitze der Kirche standen und daher der Petrusstuhl unbesetzt sei. Zehn der ursprünglich 16 Ordensfrauen wurden im Juni von Erzbischof Iceta exkommuniziert, einen Monat zuvor hatte ihr franziskanischer Ordensverband die Klarissen bereits ausgeschlossen. Derweil gibt es eine juristische Auseinandersetzung um die Besitzverhältnisse des Klosters. Ende Juni hatten sich die ehemaligen Klarissen von de Rojas und seiner sedisvakantistischen Priestervereinigung getrennt. (rom)