"Beten ist kein Opium! Beten heißt: Wir trauen Gott etwas zu"

Kardinal Woelki reist zu Solidaritätsbesuch in die Ukraine

Veröffentlicht am 13.08.2024 um 14:26 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Vor fast zweieinhalb Jahren startete Russland seinen Angriff auf die Ukraine. Mit einer Reise in das Land will der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki den vom Krieg betroffenen Menschen seine Verbundenheit bekunden.

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki reist am Mittwoch für sechs Tage in die Ukraine. Damit wolle der Erzbischof dem von Russland angegriffenen Land seine Solidarität zeigen, teilte das Erzbistum Köln am Dienstag mit. In Lwiw (Lemberg) und der Hauptstadt Kiew werde er karitative Projekte besuchen, Kirchenvertreter und Studenten treffen sowie Gottesdienste feiern.

Woelki will den Angaben zufolge die Orte Irpin, Butscha und Hostomel besuchen, wo nach dem Abzug russischer Truppen hunderte Leichen gefunden worden waren. Geplant sei ein Gespräch mit Überlebenden. In Kiew werde er den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Martin Jäger, treffen. Zudem stehe eine Begegnung mit dem Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk auf dem Reiseprogramm. Geplant seien auch ein Gedenken auf einem Militärfriedhof und die Begegnung mit Verwandten von Gefallenen.

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Woelki rief die Verantwortlichen für den Krieg dazu auf, die Waffen ruhen zu lassen: "Kehrt um! Wendet Euch wieder dem Gott zu, der ein Gott des Lebens und des Friedens ist!" Zugleich nannte es der Erzbischof wichtig, eine Hoffnungsperspektive aus dem Glauben aufrecht zu erhalten: "Gott lässt niemanden im Elend allein." Notwendig seien das Vertrauen in ihn und Geduld. "Beten ist kein Opium! Beten heißt: Wir trauen Gott etwas zu."

Woelki hatte die Ukraine zuletzt 2018 besucht. Seit Kriegsbeginn im Jahr 2022 legte das Erzbistum Köln den Angaben zufolge drei Sonderfonds mit je 500.000 Euro auf, um auf Notlagen schnell reagieren zu können. Daraus seien bis Ende Juli 2024 rund 50 Projekte mit über 1,2 Millionen Euro unterstützt worden. (KNA)