Sehr wahrscheinlich Sterbekirche von König Heinrich I. nachgewiesen
Archäologen haben mit großer Wahrscheinlichkeit im sachsen-anhaltischen Memleben die Kirche entdeckt, in der König Heinrich I. (um 875-936) gestorben sein soll. Zugleich soll er dort seinen Sohn, den späteren Kaiser Otto der Große (912-973), als Nachfolger eingesetzt haben, wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt am Donnerstag in Halle mitteilte.
Der Begründer des Heiligen Römischen Reiches, Kaiser Otto I., verstarb 973 in Memleben, so wie sein Vater Heinrich I. im Jahr 936 in Memleben verstorben ist. Otto II. und seine Gemahlin Theophanu stifteten ihnen zu Ehren ein reich ausgestattetes, erstmals 979 erwähntes und im Ottonenreich bedeutendes Benediktinerkloster. Zwar verlor es 1015 seine Eigenständigkeit an das osthessische Benediktinerkloster Hersfeld, blieb jedoch ein Erinnerungsort an das Herrscherhaus, der unter Heinrich IV. eine Aufwertung erfuhr und als Konvent Bestand hatte.
Die vor sieben Jahren begonnenen archäologischen Forschungsgrabungen an der ehemaligen Kaiserpfalz und dem von Otto II. gegründeten reichen Benediktinerkloster in Memleben gehen weiter. Die diesjährigen Untersuchungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt im Kloster Memleben fanden unter Beteiligung von Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sowie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau im Juli und August statt. (KNA)