Hollerich: Es gibt keine politischen Machenschaften in der Kirche
Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich hat erklärt, dass es im Rahmen der Synodalität keine politischen Machenschaften in der Kirche gebe. Das ganze Volk Gottes auf allen Kontinenten werde gehört, damit die ganze Kirche gemeinsam unterwegs sein könne, sagte er der Zeitung "La Croix International" am Dienstag. Zugleich lobte er die Kirche in Afrika dafür, dass sie ihren eigenen Wert kenne und ohne Angst spreche. "Ihre Teilnahme an der Weltsynode ist bedeutend", so der Kardinal.
Hollerich, der auch Generalrelator der Weltsynode ist, besuchte am vergangenen Wochenende Benin. Während seines Aufenthalts nahm er unter anderem mit den Bischöfen des westafrikanischen Landes an der 70. nationalen Marienwallfahrt zur Muttergottes von Arigbo in Dassa-Zoume teil. Er selbst betonte, er sei nach Benin gekommen, um von der Kirche Afrikas zu lernen und Impulse nach Europa zu bringen. Gleichzeitig kritisierte er die "manchmal sehr langweiligen" Feste in Europa: "Die Menschen sind nicht immer mit dem Herzen dabei. Es wird zu einer bloßen Zeremonie, zu einem Ritus", so der Kardinal. "In Europa sprechen wir mehr von Tradition als von Glauben. Die Tradition wird aber nur verstanden, wenn es den Glauben gibt, sie zu deuten".
Hollerich ist Erzbischof von Luxemburg und einer der Berater von Papst Franziskus im neunköpfigen Kardinalsrat. Bei der Weltsynode, die im Herbst in die zweite Runde geht, ist der Luxemburger Kardinal Generalrelator und inhaltlicher Koordinator. (mtr)