Früherer Provinzial der Salesianer Don Boscos gestorben
Der ehemalige Provinzial der Salesianer Don Boscos, Pater Herbert Bihlmayer, ist tot. Er starb am Dienstag nach langer schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren, wie der Orden in München mitteilte. Man verliere einen engagierten und visionären Mitbruder, Priester und Pädagogen. Diesem sei die Bildung junger Leute und die Bewahrung der Schöpfung stets am Herzen gelegen. Ein bleibendes Vermächtnis stelle die von ihm 2001 gegründete Don Bosco Stiftung dar. Diese zähle inzwischen über 200 treuhänderisch verwaltete Stiftungen. 2023 seien Erträge in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro erzielt worden, die Kinder- und Jugendhilfeprojekten zugute kämen.
Der 1935 in Immenstadt im Allgäu geborene Bihlmayer trat 1954 in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein und empfing 1964 die Priesterweihe. Ein besonderes Augenmerk habe er auf das Aktionszentrum Benediktbeuern gelegt, das er 1969 mit dem damaligen Provinzial Pater Franz Burger gründete und bis zu seiner Ernennung zum Direktor der Niederlassung Benediktbeuern 1985 leitete, heißt es. Dieses wurde ein weithin bekannter Ort, der jungen Menschen bis heute einen Raum für Begegnung, Bildung und Spiritualität ermögliche.
Zentrum für Umwelt und Kultur aufgebaut
Von 1991 bis 2003 stand Bihlmayer als Provinzial der damaligen süddeutschen Provinz des Ordens vor. Er führte die Gemeinschaft durch eine Zeit des Wandels, wie es heißt. Mit Nachdruck habe sich der Salesianer dafür eingesetzt, benachteiligte Jugendliche zu unterstützen und Hilfsprojekte anzustoßen. Zugleich förderte er ab 1988 das neu errichtete Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern.
Bihlmayer gehörte auch dem Provinzialrat der 2005 vereinigten gesamtdeutschen Provinz an, baute das Referat für Öffentlichkeitsarbeit des Ordens auf und nahm Funktionen in der damaligen Vereinigung Deutscher Ordensoberen wahr. Von 1996 bis 1999 war der Salesianer auch Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Jugendsozialarbeit in Deutschland. Für seine Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden.
Die Salesianer Don Boscos gehören nach eigenen Angaben mit rund 14.200 Mitgliedern in 134 Ländern zu den größten Männerorden der katholischen Kirche. Die Deutsche Provinz zählt an die 200 Ordensmitglieder, die an rund 30 Standorten in Deutschland, der deutschsprachigen Schweiz und in der Türkei mit gut 2.000 Mitarbeitenden tätig sind. (KNA)