Wechsel nach zehn Jahren

Kardinal gibt Amt ab – Salesianer Don Boscos haben Übergangsleiter

Veröffentlicht am 16.08.2024 um 13:46 Uhr – Lesedauer: 

Turin ‐ 14.000 Salesianer gibt es weltweit. Ihr Schwerpunkt ist die Jugendarbeit. Planmäßig übernimmt im Orden nun ein Übergangsleiter. Sein Vorgänger könnte demnächst einen hohen Posten im Vatikan bekleiden.

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Der bisherige Generalobere der Salesianer Don Boscos, Kardinal Angel Fernandez Artime (63, Foto oben), hat am Freitag wie geplant die Leitung der weltweit zweitgrößten Ordensgemeinschaft abgegeben. Als Übergangsleiter bis zur Wahl eines neuen Generaloberen beim Generalkapitel im Februar 2025 in Turin amtiert der Italiener Stefano Martoglio (59). Er war 2020 zum Vikar des Generalrektors und dessen Stellvertreter gewählt worden. Die Salesianer sind nach den Jesuiten die zweitgrößte katholische Ordensgemeinschaft weltweit und vor allem in der Jugendarbeit aktiv.

Seinen letzten Gottesdienst als Salesianer-Generaloberer feierte Artime am Freitag in der Don-Bosco-Basilika in Castelnuovo Don Bosco östlich von Turin. Die Feier am Geburtstag des Ordensgründers Giovanni Bosco (1815-1888) bildete gleichzeitig den Abschluss der einwöchigen Jugendsynode der Salesianischen Jugendbewegung. Vor rund 300 versammelten Jugendlichen aus 83 Ländern übergab Artime am Ende des Gottesdienstes nach einer Amtszeit von zehn Jahren die Ordensleitung offiziell an Martoglio.

Übernahme des Ordensdikasteriums?

Papst Franziskus hatte Artime 2023 ins Kardinalskollegium aufgenommen. Der gebürtige Spanier kündigte daraufhin seinen Rückzug von der Spitze des Ordens an und teilte mit, dass ihm der Papst eine andere Aufgabe anvertrauen wolle. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Spekulationen, dass Artime vom bisherigen Kardinalpräfekten Joao Braz de Aviz (77) die Leitung des vatikanischen Ordensdikasteriums übernehmen könnte, offiziell Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens genannt.

Weltweit gibt es 14.000 Salesianer in 134 Ländern. Die meisten sind in Indien, Italien, Spanien, Polen und Brasilien aktiv. Zur deutschen Provinz des Ordens gehören rund 200 Mitglieder, die an rund 30 Standorten mit etwa 2.000 angestellten Mitarbeitenden sowie Ehrenamtlichen in Kinder- und Jugendeinrichtungen tätig sind. (KNA)