Mönch tritt im FPÖ-Wahlkampf auf – Abtei distanziert sich
Der Auftritt eines Zisterziensers bei einer Wahlkampfveranstaltung der rechtspopulistischen FPÖ sorgt für Wirbel in Österreich. "Das Stift Lilienfeld distanziert sich von der Teilnahme eines Paters an einer Parteiveranstaltung", heißt es in einer Mitteilung des Lilienfelder Zisterzienserabtes Pius Maurer. Der Auftritt sei eine nicht abgesprochene Privathandlung, so die Mitteilung weiter. "Die Kirche gibt grundsätzlich keine Wahlempfehlung für irgendeine Partei ab." Das gelte auch für Patres im Bereich des Stiftes Lilienfeld.
Videos in Sozialen Netzwerken zeigen, wie der österreichische Zisterzienser Justin Minkowitsch im Habit vor einem Werbebanner der FPÖ steht. Der Ordensmann betont: "Wir ticken nicht alle gleich in Lilienfeld." Damit spielt er auf die Kontroverse um den Wahlkampfslogan der FPÖ "Euer Wille Geschehe" an. Zuvor hatten die österreichischen Bischöfe und auch Minkowitschs Abt öffentlich scharfe Kritik an der religiösen Wendung im Wahlkampf geübt. Abt Maurer bezeichnete die Verwendung des Satzes als Parteipropaganda als "geschmacklos" und "taktlos".
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Minkowitsch lobte hingegen die Verwendung des Satzes als Verweis auf ein "demokratisches Prinzip". Daher zeige er als Ordensmann Präsenz bei der FPÖ-Veranstaltung. Das Christentum sei politisch, so Minkowitsch. Die FPÖ sei die einzige nennenswerte Partei, denn sie setze sich für den Lebensschutz ein. Dafür sei er "unendlich dankbar".
Der Auftritt sorgte für Diskussionen in Österreich. Während FPÖ-Kreise den Geistlichen als "Mut-Pfarrer" bezeichneten, schrieb der Pressesprecher von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), Daniel Kosak, auf X: "Offenbar ist da ein Pater bei einer FPÖ-Veranstaltung aufgetreten. Wenn das so ist, wäre das eine ziemliche Grenzüberschreitung." (ben)