Papst will Bußakt zu Missbrauch am Beginn der Weltsynode
Zu Beginn der finalen Phase der Weltsynode soll es nach dem Willen von Papst Franziskus einen großen öffentlichen Bußakt wegen der Verfehlungen der Kirche geben, insbesondere im Umgang mit sexuellem Missbrauch. Dabei werde es vor allem um Verfehlungen gegenüber den "Unschuldigen und Schutzlosen" gehen, erklärte Synodengeneralsekretär, Kardinal Mario Grech, am Montag im Vatikan. Als weitere Themen des Bußaktes nannte er unter anderem das Versagen gegenüber Kriegsopfern sowie gegenüber Migranten und Flüchtlingen.
Man wolle nicht die Sünden anderer anklagen, so der maltesische Erzbischof. Es gehe darum, sich selbst als Teil jener zu bekennen, die durch Tun oder Unterlassen Leiden verursacht haben. Der Papst werde am Ende im Namen aller Christen eine Vergebungsbitte vor Gott und der gesamten Menschheit wegen dieser Schuld formulieren. Zuvor würden je ein Opfer von Kriegsgewalt, ein Geflüchteter sowie ein Betroffener sexualisierter Gewalt von ihren Leiden berichten, sagte Grech.
Bei Weltsynode keine Reden auf Deutsch
Am Montag wurde zudem bekannt, dass es bei der Weltsynode im Oktober keine Reden auf Deutsch geben wird. Das geht aus dem Regelwerk (Regolamento) für die Synode hervor, das der Vatikan am Montag veröffentlichte. Zwar werde Deutsch eine der Übersetzersprachen sein, heißt es dort. Aber auf Deutsch verfasste Beiträge müssen, ebenso wie Beiträge in anderen nicht zugelassenen Sprachen, zuvor in eine der fünf offiziellen Synodensprachen übersetzt werden. Diese sind Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Englisch.
Die finale Sitzung der Weltsynode tagt vom 2. bis 27. Oktober im Vatikan. Unter den 368 Anwesenden sind rund 270 Bischöfe und Kardinäle; etwa ein Siebtel der Teilnehmenden sind Frauen. Thema der Synode sind neue Mitberatungs- und Mitbestimmungswege in der katholischen Kirche. Der Bußakt soll am Vorabend des Beratungsbeginns der Synode im Petersdom stattfinden, also am Dienstagabend, 1. Oktober. (stz/KNA)