Nach Vandalismus: Kreuzweg auf Halde Haniel wiederhergestellt
Gut vier Monate nach schweren Zerstörungen durch Vandalismus und Diebstahl ist der Kreuzweg auf der Halde Haniel im Bistum Essen wiederhergestellt worden. Nachdem alle sechs bei dem Übergriff zerstörten Stationen des Kreuzwegs durch den Verein "Karfreitagskreuzweg auf der Halde" behoben worden seien, könne der Weg nun wieder ohne Einschränkungen begangen werden, teilte das Ruhrbistum am Mittwochnachmittag mit. Um Vandalismus und Diebstahl in Zukunft vorzubeugen, seien die künstlerisch gestalteten Kupferplatten in den Stationen durch Drucke aus Kupferfolie auf Kunststoffplatten ersetzt worden. Zudem seien an den Stationen kleine Schilder angebracht worden, die auf verschiedenen Sprachen darauf hinwiesen, dass es sich nicht um Kupferplatten handele.
Anfang Mai hatten bis heute unbekannte Täter sechs Stationen des Kreuzwegs zerstört und vier Kupferstiche der Künstlerin Tisa von der Schulenburg entwendet. "Aufgrund der vielen Besucher, auch von weit her, die den Kreuzweg nicht nur Karfreitag, sondern das ganze Jahr über begehen, war klar, dass ein zügiger Wiederaufbau wünschenswert wäre", sagte Stadtdechant Jürgen Cleve, der auch der Vorsitzende des Vereins "Karfreitagskreuzweg auf der Halde" ist. Die Wiederherstellung der zerstörten Stationen sei deshalb "in einem gemeinsamen Kraftakt" der Vereinsmitglieder zügig beauftragt und umgesetzt worden.
Overbeck dankbar für Wiederherstellung "dieses besonderen Ortes"
"Auf einzigartige Weise versinnbildlicht der Kreuzweg auf der Halde Haniel die traditionelle Verbindung von Kirche und Bergbau hier im Ruhrgebiet. Dabei geht es immer um einen gelebten, sehr handfesten Glauben und vor allem um Solidarität", sagte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck anlässlich der Wiedereröffnung des Kreuzwegs. Er sei sehr dankbar dafür, dass "dieser besondere Ort" mit allen Kreuzwegstationen jetzt wieder zugänglich sei. Overbeck selbst zieht den Angaben zufolge jedes Jahr am Karfreitag zusammen mit hunderten Gläubigen den Kreuzweg hinauf, um so an die Kreuzigung Jesu Christi zu erinnern.
Der Kreuzweg auf der Halde Haniel wurde 1995 eröffnet und lädt laut Bistum zu einem "besinnlichen, rund 1.150 Meter langen Spaziergang vom Gelände der ehemaligen Zeche Prosper-Haniel hinauf zum Halden-Plateau" ein. Dort steht ein großes Kreuz aus Spurlatten, das Bergleute 1987 für den Besuch von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gebaut hatten. Die Stationen des Kreuzwegs bestehen jeweils aus einer Kupfertafel mit je einer Darstellung der Leidensgeschichte Christi und einem Element aus der Welt des Bergbaus. Ergänzt werden die Darstellungen durch Schrifttafeln mit Aussagen bekannter Persönlichkeiten der Kirche. (stz)