Zerstörte Marien-Skulptur kehrt nicht in Linzer Dom zurück
Die durch Vandalismus zerstörte Marien-Skulptur aus dem Linzer Mariendom wird nicht erneut aufgestellt. Die Diözese Linz reagierte am Samstag in einer Erklärung auf Gerüchte in Sozialen Medien, wonach das Kunstwerk "crowning" demnächst im Mariendom wieder zu sehen sein soll. "Das entspricht allerdings nicht den Tatsachen und ist auch nicht vorgesehen", hieß es. Die Figur zeigte eine gebärende Muttergottes mit gespreizten Beinen.
Hintergrund ist eine Podiumsdiskussion der Wiener "Akademie am Dom" am Mittwoch, bei der die an dem Projekt beteiligte Kulturvermittlerin und Theologin Martina Resch angekündigt hatte, dass die zerstörte Skulptur zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Linz aufgestellt werden soll. Im Mariendom werde es nicht mehr dazu kommen, so die Diözese.
Anonymes Bekennerschreiben – Polizei ermittelt
Unbekannte hatten der hölzernen Skulptur am 1. Juli den Kopf abgesägt. Die Figur zeigte auf einem Sockel in einer Kapelle des Mariendoms eine auf einem Fels sitzende, gebärende Frau. "Die meisten Marienbildnisse wurden von Männern angefertigt und haben dementsprechend oft patriarchalen Interessen gedient", erklärte die Künstlerin seinerzeit. Bis heute ist der Kopf verschwunden; die Polizei ermittelt und es existiert ein anonymes Bekennerschreiben.
Aktuell seien die Organisatorinnen der Veranstaltungsreihe "DonnaStage" mit mehreren Galerien und Museen in Kontakt, um einen geeigneten Ort für die Skulptur zu finden, hieß es nun von der Diözese. Die Entscheidung über eine künftige Ausstellung liege bei der Künstlerin Esther Strauß. Sollte die Skulptur wieder in Linz ausgestellt werden, dann an einem nichtkirchlichen Ort. Die aus Lindenholz gefertigte Marienstatue ist Teil des Projekts "DonnaStage", das sich zum 100-jährigen Weihejubiläum des Mariendoms mit Fragen rund um Frauenrollen, Familienbilder und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt. (KNA)