"Katholisch-Apostolische Kirche Europas" oder "Autonome Bischöfliche Prälatur"

Bistum Aachen warnt vor angeblichem Erzbischof

Veröffentlicht am 01.10.2024 um 12:55 Uhr – Lesedauer: 

Aachen/Neapel ‐ Seit mindestens zehn Jahren behauptet ein Mann aus Krefeld, Erzbischof zu sein. Doch fast genauso lang warnt die Kirche vor ihm. Nun erneuert das Bistum Aachen seinen Aufruf zur Vorsicht – aus aktuellem Anlass.

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Das Bistum Aachen warnt "aus aktuellem Anlass" vor einem Mann, der sich in verschiedenen nordrhein-westfälischen Städten als Erzbischof ausgibt. Der Mann behaupte, zu einer "Katholisch-Apostolischen Kirche Europas" oder zu einer "Autonomen Bischöflichen Prälatur" zu gehören, heißt es in einer im aktuellen Aachener Amtsblatt (Dienstag) veröffentlichten Warnung. Der Krefelder Gioacchino "Gino" Collica halte sich hauptsächlich im Gebiet von Krefeld (Bistum Aachen), Kaarst und Düsseldorf (Erzbistum Köln) sowie Duisburg (Bistum Essen) auf und suche die Nähe zur syrisch-orthodoxen Kirche.

Nach Angaben des Bistums handle es sich bei Collica um einen "nach katholischer Lehre von der römisch-katholischen Kirche abgefallenen Katholiken". Er sei weder gültig zum Priester noch zum Bischof geweiht, wie auch bereits das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre festgestellt habe. Das Bistum warnt daher Gemeinden davor, dem Mann und seiner Gemeinschaft Kirchen und Gebäude für seine Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. "Ebenso ist Herrn Collica eine Mitwirkung an liturgischen Feiern insbesondere in Gotteshäusern und an heiligen Orten im Bistum Aachen untersagt."

Collica tritt mindestens seit 2014 als Erzbischof auf. Damals berichtete die Lokalpresse von Plänen, ein Klostergut in Kaarst zu errichten. Bereits 2016 warnte das Erzbistum Köln vor der "Autonomen Bischöflichen Prälatur". Laut der damaligen Warnung habe Collica in Kaarst in einer Kapelle im Keller eines Mietshauses vorgegeben, Messen zu feiern und weitere Sakramente zu spenden. Laut dem Erzbistum bezeichnet sich die Gruppierung selbst als "autonom und rom-unabhängig". Sie stehe in keiner Verbindung mit der katholischen Kirche und dürfe nach kirchlichem Recht nicht die Bezeichnung "katholisch" führen.

Bistum Neapel warnt vor vier falschen Priestern

Unterdessen warnt das Bistum Neapel vor vier falschen Priestern. Wer bewusst an Messen, Taufen oder anderen Veranstaltungen der angeblichen Geistlichen teilnimmt, riskiere "schweren Schaden" für sein Glaubensleben und die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche, mahnte Weihbischof Michele Autuoro laut dem Portal "Open.Online" (Dienstag). Die vier namentlich genannten Männer seien "keine rechtmäßig geweihten Priester der katholischen Kirche", betonte er. Die Kirche von Neapel sei zum ersten Mal mit einem derartigen Fall konfrontiert, hieß es. (tmg/KNA)