Nach Jahrzehnten der Isolation vom Zentrum der Weltkirche

Bischöfe aus China bekennen sich zur Einheit mit Rom

Veröffentlicht am 17.10.2024 um 18:26 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Viele Jahrzehnte lang konnte kein amtierender Bischof aus der Volksrepublik China an Kirchenversammlungen im Vatikan teilnehmen. Bei der Weltsynode ist das anders. Die Chinesen nutzten das für kirchenpolitische Reden.

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Zwei katholische Bischöfe aus der Volksrepublik China haben die in Rom tagende Weltsynode für kirchenpolitische Botschaften genutzt. Anders als sonst bei Synodenbeiträgen üblich, berichtete das offizielle Portal "Vatican News" am Freitag über die Wortbeiträge der beiden, die "in den vergangenen Tagen" vorgetragen worden seien.

Demnach betonten die Bischöfe Joseph Yang Yongqiang und Vincenz Zhan Silu ihre Zugehörigkeit zur katholischen Weltkirche. Yang, der Bischof von Hangzhou ist, sagte laut Vatican News: "Wir gehören zum selben Glauben, teilen dieselbe Taufe und sind alle Gläubige der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche."

Zugleich betonte er, dass er die Politik der "Sinisierung" der katholischen Kirche, also einer Anpassung an chinesische Kultur und Gesetze, befürworte. Er lud die Synodenteilnehmer ein, nach China zu reisen, um sich selbst ein Bild vom Leben der Kirche dort zu machen.

"Ritenstreit" durch kulturelle Unterschiede

Bischof Zhan, der das Bistum Funing leitet, sprach vorwiegend über die Geschichte der katholischen Kirche in China. Angesichts der Entscheidung zwischen den kulturellen Unterschieden und der Notwendigkeit, den katholischen Glauben authentisch zu bewahren, sei es zu Verwirrungen wie etwa dem berühmten "Ritenstreit" im 17. und 18. Jahrhundert gekommen.

Damals habe die Kirche "die Unterschiede und die wechselseitige Ergänzung der verschiedenen Kulturen ignoriert", so der Bischof. Eine synodale Kirche müsse die unterschiedlichen historischen und kulturellen Zusammenhänge respektieren. (KNA)