Kardinal Fernandez äußert Bedauern über Abwesenheit

Glaubenspräfekt lenkt ein: Debatte um Frauenfrage geht weiter

Veröffentlicht am 19.10.2024 um 16:24 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Fehlender Dialog und Abwesenheit des Hauptverantwortlichen: Ein Treffen zur Frauenfrage am Freitag im Vatikan sorgte unter Synodenteilnehmern für Unmut und Irritationen. Nun soll das Thema erneut auf den Tisch.

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Die Debatte über die Frauenfrage bei der Weltsynode im Vatikan geht weiter. Der für die Studiengruppe zum Frauenthema zuständige Leiter der Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, hat am Freitagabend ein weiteres Treffen dazu angekündigt. Das geht aus einer Mitteilung an die Synodenteilnehmer hervor, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Er sei gerne bereit, sich am kommenden Donnerstag mit interessierten Synodalen zu treffen, um ihre Überlegungen zu dem Thema zu hören und ihre schriftlichen Unterlagen entgegenzunehmen, schreibt er darin.

Zuvor hatte ein am Freitagnachmittag anberaumtes Treffen von rund 100 Synodenteilnehmern mit Vertretern der Studiengruppe für Unmut gesorgt. Laut der Anwesenden verlief es gänzlich ohne Informationen und ohne Debatten. Die Synodalen seien lediglich aufgefordert worden, mündliche oder schriftliche Eingaben zu machen. Fernandez selbst war nicht anwesend; der Argentinier ließ sich von zwei Mitarbeitern des Glaubensdikasteriums – Vatikanbehörde – vertreten. Teilnehmer bezeichneten das Vorgehen unter anderem als "skandalöses Verhalten" und "schlimme Enttäuschung".

Fernandez äußert Bedauern über Abwesenheit

In seiner Nachricht äußerte Fernandez Bedauern über "das Missverständnis". Nicht aus Unwillen sei er abwesend gewesen, sondern "weil ich objektiv nicht in der Lage war, am vorgesehenen Tag zur vorgesehenen Zeit teilzunehmen". Bereits in seiner Mitteilung an die Versammlung zu mehr Mitwirkungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche vom 9. Oktober habe er darauf hingewiesen, dass zwei Beamte seines Dikasteriums an dem Treffen teilnehmen würden.

Die Begegnungen mit Experten aus den insgesamt zehn Studiengruppen waren erst vor zwei Wochen von der Synodenleitung eingeräumt worden, nachdem zahlreiche Teilnehmer eine Möglichkeit zum Austausch über strittige Fragen gefordert hatten. Anfang des Jahres waren bestimmte Themen aus der Weltsynode in Spezialistengruppen ausgegliedert worden. (KNA)