"Habe vor Kurzem herausgefunden, dass mein biologischer Vater..."

Erzbischof Welby ist Nachfahre eines Sklavenhalters

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Canterbury ‐ Wer zur eigenen Familiengeschichte forscht, deckt möglicherweise dunkle Kapitel auf. Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Justin Welby, hat nun die Geschichte seiner Vorfahren über fünf Generationen zurückverfolgt.

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Der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby (68), ist Nachfahre eines Sklavenhalters in Jamaika. Es handele sich dabei um seinen Urururgroßvater, teilte das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche am Dienstag in Canterbury mit. "Ich habe vor Kurzem herausgefunden, dass mein biologischer Vater, der verstorbene Sir Anthony Montague Browne, eine Verbindung zur Sklaverei in Jamaika und Tobago hatte", so Welby.

In der Stellungnahme erklärte der Erzbischof, er habe erst 2016 erfahren, dass dieser sein leiblicher Vater sei. Das war drei Jahre nach dessen Tod.

Bei einer Reise nach Jamaika habe er sich intensiver mit der Geschichte der Sklaverei und ihren Folgen bis heute beschäftigt. Daher unterstütze er eine Aufarbeitung der Geschichte der Sklaverei. Bereits Anfang 2023 hatte die Church of England 100 Millionen Pfund zur Wiedergutmachung bereitgestellt. Zuvor war bekannt geworden, dass ein Investmentfonds der Kirche Verbindungen zur Sklaverei hatte. (KNA)