Münchner Erzbischof sprach bei "Tag der Begegnung" für Betroffene

Kardinal Marx: Bei Missbrauch auch die sozialen Folgen sehen

Veröffentlicht am 27.10.2024 um 16:46 Uhr – Lesedauer: 

Erding ‐ Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx warnt vor einer zu engen Sicht der Kirche auf das Thema Missbrauch. Denn solche Taten hätten weitreichende Folgen, etwa für eine Familie oder einen Ort.

  • Teilen:

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx plädiert für einen erweiterten Blick beim Umgang mit dem Thema Missbrauch. "Wir müssen auch in den Fokus nehmen, welche Folgen Missbrauch in einer sozialen Dimension hat: Welche Auswirkungen hat das auf einen Ort, eine Gemeinschaft, eine Familie?", sagte Marx laut seiner Pressestelle am Samstag in Erding. Er berief sich demnach auf seine Erfahrungen im Austausch mit Betroffenen. Die "furchtbare Realität des Missbrauchs" habe "verheerende Auswirkungen über verschiedene Beziehungsfelder hinweg".

Diese Komplexität mache klar, dass es keinen Schlussstrich in der Aufarbeitung geben könne, ergänzte der Erzbischof von München und Freising. Die Aufarbeitung bleibe ein ebenso wichtiges Thema wie die Prävention von Missbrauch. Marx äußerte sich beim dritten "Tag der Begegnung" des Erzbistums für Missbrauchsbetroffene. Den Angaben zufolge nahmen daran 30 Menschen teil. Auch Marx' Stellvertreter, Generalvikar Christoph Klingan, und Amtschefin Stephanie Herrmann, also die Leiterin der operativen Verwaltung, waren zugegen. (KNA)