2023 rund 1,03 Millionen Sterbefälle in Deutschland

Bestattungswesen verzeichnet Plus bei Umsätzen und Beschäftigten

Veröffentlicht am 01.11.2024 um 10:32 Uhr – Lesedauer: 

Wiesbaden ‐ Die alternde Gesellschaft in Deutschland führt auch zu einer steigenden Zahl an Sterbefällen. Das Bestattungsgewerbe erweist sich deshalb als Zukunftsbranche, wie neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes jetzt zeigen.

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Handwerk hat Zukunft – auch und gerade im Bestattungswesen. Die Zahl der Beschäftigten und die Umsätze der Branche sind gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. 2023 starben hierzulande rund 1,03 Million Menschen. Das waren 15 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor; 2013 gab es rund 894.000 Sterbefälle.

Die erwirtschafteten Umsätze stiegen von knapp 2,0 Milliarden Euro 2022 auf rund 2,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. 2022 gab es danach rund 25.700 tätige Personen bei den hierzulande ansässigen 4.200 Handwerksunternehmen im Bestattungshandwerk. Das waren 2,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zugleich befanden sich zum Jahresende 2023 insgesamt 860 Personen in einer dualen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft – so viele wie nie zuvor. 2013 gab es über alle Ausbildungsjahre hinweg noch insgesamt 390 Auszubildende.

Mehr Frauen in der Ausbildung

Eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft wird mittlerweile etwas häufiger von Frauen gewählt: 2023 waren 57 Prozent der Auszubildenden in diesem Bereich Frauen, der Männeranteil lag bei 43 Prozent. Zehn Jahre zuvor lag der Frauenanteil noch bei 45 Prozent.

Die Bestattungsbranche setzt auch auf Waren aus dem Ausland. 2023 wurden rund 432.000 Särge aus Holz im Wert von insgesamt 40,8 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Acht von zehn der importierten Särge stammten aus Polen. Aus Deutschland exportiert wurden dagegen im Jahr 2023 rund 970 Särge aus Holz im Wert von 105.000 Euro.

Für Bestattungen musste man 2023 mehr ausgeben als im Jahr zuvor. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine und andere Begräbnisartikel sind stiegen um 5,8 Prozent gegenüber 2022 und die Preise für Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren um 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 5,9 Prozent.

Mehr Sozialbestattungen als vor zehn Jahren

Nicht immer sind die Hinterbliebenen mit Mitteln aus dem Nachlass, eigenem Einkommen oder Vermögen in der Lage, die Kosten einer Bestattung zu tragen. 2023 haben die Sozialhilfeträger in Deutschland 51,1 Millionen Euro für sogenannte Sozialbestattungen ausgegeben – das waren 15,7 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor (2013: 60,6 Millionen Euro).

Für die kommunalen Kassen sind Bestattungen aber auch eine Einnahmequelle. Die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern (ohne Stadtstaaten) erzielten 2022 Einnahmen von 918 Millionen Euro aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten im Friedhofs- und Bestattungswesen. Das waren 4,5 Prozent mehr als 2021 und ein Viertel mehr als zehn Jahre zuvor. (KNA)