Spendenausschuss der Pfarrei informiert über Abschluss der Sanierungsarbeiten

Eine der ältesten Kirchen Münchens durch Spenden vor Verfall gerettet

Veröffentlicht am 18.11.2024 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Immer mehr Kirchen in Deutschland und auch in Bayern müssen geschlossen, verkauft oder abgerissen werden, weil kein Geld zur Erhaltung mehr da ist. Dies ist die Geschichte einer wunderbaren Rettung. Sie spielt in München.

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Bemerkenswerte Rettungsaktion: Mehrere tausend Bürgerinnen und Bürger Münchens haben mit Spenden in Höhe von 239.300 Euro eine der ältesten Kirchen ihrer Stadt vor dem Verfall bewahrt. Am Montag informierte der Spendenausschuss der Pfarrei über den Abschluss der Sanierungsarbeiten. Das lässt nicht nur die Freunde des Gotteshauses lächeln, sondern auch die Kirche selbst.

Mit ihren zwei Fenstern unter der Turmhaube und einer Sonnenuhr darunter erweckt das spätromanische Nikolauskircherl im Nordosten Münchens von außen den Eindruck, es hätte ein Gesicht und würde lachen. Doch weil Pilze und Holzwürmer den Dachbalken schwer zugesetzt hatten, musste es wegen Einsturzgefahr im Herbst 2022 geschlossen werden.

Etwas fehlte noch

Nachdem vom Erzbistum München und Freising keine finanzielle Unterstützung zu erwarten war, startete die Gemeinde eine Spendenaktion. Kein Monat verging seither ohne Veranstaltungen wie Benefizkonzerte, Frühschoppen und Basare. Als zugkräftig erwies sich auch das Angebot von Ziegelpatenschaften. So konnte das Dach saniert und neu eingedeckt werden. Seit Juni ist das Kircherl wieder geöffnet. Aber etwas fehlte noch.

Während der Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass die Glocke nicht nur zu schwer und falsch aufgehängt, sondern auch geborsten war. Daraufhin taten sich die Familien der Mitglieder des Spendenausschusses zusammen und stifteten eine neue.

Glockenweihe und Dankesfest

Diese wird nun am 6. Dezember vom Münchner Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg geweiht, und zwar auf einem Anwesen gegenüber der Kirche. Danach richtet die Pfarrgemeinde dort ein Fest zum Dank für die vielen Unterstützer der Sanierung aus.

Die Gesamtausgaben für die Sanierung beziffert der Spendenausschuss mit 350.000 Euro. Neben den privaten Zuwendungen seien mehrere Stiftungen dafür aufgekommen. Vom Bezirk Oberbayern habe es außerdem 10.000 Euro gegeben. Dies sei das einzige Steuergeld, das in die Erhaltung der Kirche geflossen sei, betonte die Vorsitzende des Ausschusses, Gabriele Huber, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). (KNA)