Bayerns Katholiken wählen neue Kirchenverwaltungen
Am kommenden Sonntag (24. November) wählen volljährige Katholiken in Bayern neue Kirchenverwaltungen. Das Gremium ist für die Verwaltung des Vermögens sowie der Ausgaben und Einnahmen einer Pfarr- oder Filialkirchenstiftung zuständig.
Wie eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) unter den bayerischen (Erz-)Bistümern zeigt, ist es vielerorts nicht einfach gewesen, genügend Kandidaten zu finden. Im Bistum Eichstätt seien größtenteils gerade genügend Kandidaten gefunden worden, und viele Pfarreien hätten eine Reduzierung der zu wählenden Mitglieder beantragt, heißt es. Auch das Bistum Passau meldet, die Kandidatensuche sei "teils herausfordernd" gewesen und man habe die Anzahl der zu wählenden Mitglieder in einigen Fällen herabgesetzt.
Im ländlich geprägten Bistum Würzburg ist dies vielerorts ebenso der Fall, wie das Bistum mitteilte. Aus dem Erzbistum Bamberg heißt es, es gebe "eine nicht unerhebliche Anzahl an Gemeinden, die um jeden Bewerber kämpfen müssen und auch einen Antrag auf Reduzierung der Mitglieder gestellt haben". In einigen Fällen seien gar keine Bewerber gefunden worden. Das Erzbistum München und Freising teilte mit, von über 900 Kirchenstiftungen hätten vier um Aufschub wegen Kandidatenmangels gebeten. Dort solle voraussichtlich im April 2025 eine Nachwahl stattfinden. Das Bistum Augsburg machte keine Angaben.
Landeskomitee: "Überdurchschnittliches Engagement"
Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, sagte der KNA, dass Katholiken in Bayern sich nach seinem Eindruck überdurchschnittlich stark in Gremien der Pfarrgemeinden engagierten. "Ich denke schon, dass es viele Ehrenamtliche gibt, die sowohl als Fachleute in den verschiedenen Bereichen Kompetenz liefern können als auch aus ihrem Glauben heraus einen wichtigen Beitrag leisten", erklärte er.
Wo die Zahlen zurückgingen, liege das an unterschiedlichen Faktoren, etwa den Altersstrukturen der Gemeinden oder an Kritik an der Kirche. Vereinzelt beendeten Menschen ihr ehrenamtliches Engagement in den Gremien auch, weil sie mit Strukturreformen wie der Zusammenlegung von Pfarrgemeinden nicht einverstanden seien.
Trotz rückläufiger Katholikenzahlen sehe er aber keine Alternative zu den etablierten Gremien von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, sagte Unterländer: "Damit sind viele Chancen verbunden und deswegen ist es notwendig, diese Mitwirkungsmöglichkeiten auch aufrechtzuerhalten, selbst wenn sich aus verschiedenen Gründen in dem ein oder anderen Bereich weniger Kandidaten finden." Er wünsche sich daher, dass die Pfarreien sich auch in Zukunft um die Kandidatensuche bemühten und gerade auch jüngere Gemeindemitglieder ansprächen: "Jede Pfarrei ist gut beraten, auf die vorhandenen Kompetenzen der Kirchenmitglieder zurückzugreifen." (KNA)