Adveniat-Weihnachtsaktion wurde eröffnet

Bischof Meier: Andere nicht bemitleiden, sondern ermutigen

Veröffentlicht am 01.12.2024 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Alle Jahre wieder: Am 1. Advent starten die Kirchen die Weihnachtsaktionen ihrer Hilfswerke und rufen zu Spenden auf. Man kann aber noch mehr tun, findet der Augsburger Bischof. Er rief die Gläubigen auf, "adventliche Menschen" zu werden.

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Unter dem Motto "Glaubt an uns – bis wir es tun!" ist am Sonntag die bundesweite Weihnachtsaktion des katholischen Hilfswerks Adveniat eröffnet worden. Der Augsburger Bischof Bertram Meier rief seine Zuhörer dazu auf, "adventliche Menschen zu werden". Adventliche Menschen glaubten angesichts aktueller Krisen und Nöte nicht einfach, "dass alles irgendwie gut wird". Vielmehr krempelten sie die Ärmel dort hoch, wo sie gebraucht würden. Das Geheimnis bestehe darin, andere nicht zu bemitleiden, sondern zu ermutigen.

"Wir alle brauchen adventliche Menschen, die uns nicht kleinreden, sondern an uns glauben", erläuterte Meier das Aktionsmotto. "Gott denkt so groß von uns, dass er sich selbst klein macht, um uns einen Horizont zu schenken, der größer ist als jede Verzweiflung." Meier äußerte sich bei einer Predigt im Augsburger Vorort Königsbrunn.

Selbstvertrauen entwickeln

An dem Gottesdienst nahmen Adveniat-Aktionspartner aus Kolumbien teil, darunter die deutsche Theologin Ulrike Purrer. Sie ging in Königsbrunn zur Schule und leitet in Tumaco, einer Stadt mit hoher Kriminalitätsrate, seit zehn Jahren ein kirchliches Jugendzentrum. Das Zentrum sei "ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche spielerisch und durch künstlerische und kulturelle Projekte Selbstvertrauen entwickeln und so der Spirale von Gewalt und Drogen aus eigener Kraft entrinnen können", sagte der Bischof.

Die Spenden am 24. und 25. Dezember in allen Gottesdiensten der katholischen Kirche in Deutschland kommen dem Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zugute. Dessen Weihnachtsaktion hat auch eine politische Stoßrichtung. Das Hilfswerk fordert mit seinen Partnern in Lateinamerika und der Karibik die Regierungen auf, die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen zu achten. Darin seien Rechte auf Bildung, Schule und soziale Sicherheit verbrieft. Die Realität sehe für viele Jugendliche in der Region aber ganz anders aus. (KNA)