Laschet: Einsatz für Notre-Dame hat Bande zu Frankreich gestärkt
Das deutsche Engagement beim Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame war für den CDU-Politiker Armin Laschet ein Meilenstein in der deutsch-französischen Aussöhnung. "Wenn man weiß, wie wichtig Notre-Dame für die Franzosen, ist – ob sie nun gläubig sind oder nicht, ob sie die Trennung von Staat und Kirche postulieren oder nicht – dann wird auch deutlich, wie wichtig es den Franzosen ist, dass Deutschland sich am Wiederaufbau beteiligt hat", sagte Laschet in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Als NRW-Ministerpräsident hat sich Laschet stark für den Wiederaufbau von Notre-Dame engagiert. Es spreche für ein großes, "europäisches Vertrauen", dass die Kölner Dombauhütte vier beschädigte Fenster der Kathedrale restauriert habe, erklärte er. Ihm sei wichtig gewesen, einen "sichtbaren, symbolischen Beitrag" zu leisten.
Am 7. und 8. Dezember wird die Pariser Kathedrale wiedereröffnet, nachdem am Freitag die Pforten erstmals seit über fünf Jahren geöffnet worden waren. Notre-Dame war im April 2019 durch ein Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Zentral für Kirche und Nation
Frankreich und Deutschland seien "engstens, unter Karl dem Großen sogar in einem Land verbunden" gewesen, fügte Laschet hinzu: "Das steht doch für Kerneuropa." Ein Kirchenbrand etwa in Osteuropa wäre "genauso schrecklich" gewesen, "aber einfach weiter entfernt als Notre-Dame". Dennoch würde er sich in einem solchen Fall ähnlichen Einsatz wünschen, betonte der Politiker.
Notre-Dame sei nicht nur eine katholische Kirche, "sondern auch für die Nation Frankreich von zentraler Bedeutung. Zentral nicht nur im "geistlichen, kulturellen, sondern auch im geografischen Sinne", sagte Laschet. So sei jedes Straßenschild in Frankreich, das die Entfernung nach Paris anzeigt, mit Notre-Dame als Mittelpunkt berechnet. Insofern habe der Brand "das Herz einer Nation" getroffen. (KNA)