Schalke und Ruhrgebiets-Modemarke kooperieren

Modekollektion erinnert an Bergbau-Schutzpatronin Barbara

Veröffentlicht am 04.12.2024 um 16:32 Uhr – Von Benedikt Heider (KNA) – Lesedauer: 

Gladbeck ‐ "Wärst du bereit, für eine große Sache zu leiden und dich gegen Widerstände durchzusetzen?" – Mit dieser Frage bewirbt eine Modefirma aus dem Ruhrgebiet eine neue Kollektion. Ihre Inspiration: die heilige Barbara.

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Die Ruhrgebiets-Modemarke "Grubenhelden" ehrt die Heilige Barbara als Patronin des Bergbaus mit einer eigenen Kollektion. "Wir haben heute am Barbara-Tag gemeinsam mit dem FC Schalke eine neue Kollektion herausgebracht", sagte Herbert Galbierz von der Firma Grubenhelden am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Traditionell sei dieser Tag ein bedeutender Tag für alle Bergleute, den auch der FC Schalke als Ruhrgebietsverein besonders feiere. Mit der neuen Mode-Kollektion wolle man auf eigene Art die Barbara-Verehrung weitertragen.

Bereits vor einem Monat hatte die Firma eine erste Barbarakollektion auf den Markt gebracht. "Unsere Kunden sollten die Barbara-Kleidung zum Gedenktag haben", sagte Galbierz. Die Kleidungsstücke der Barbara-Linie sind in den Farben Braun und Sand gehalten. Die Shirts, Pullover, Socken und Mützen der Serie "St. Barbara" werden im Onlineshop der Firma mit den Fragen beworben: "Was ist dir im Leben so wichtig, dass du bereit wärst, es aufs Spiel zu setzen? Wie sehr stehst du für deine Überzeugungen ein? Wärst du bereit, für eine große Sache zu leiden und dich gegen Widerstände durchzusetzen?"

Wie Barbara zur Patronin des Bergbaus wurde

Damit erinnern die Modemacher an die Geschichte der Heiligen Barbara. Sie ist Schutzpatronin der Bergleute. Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember. Allerdings ist die historische Existenz der Heiligen unsicher. Was Legende ist und was Realität, lässt sich kaum trennen. Historisch ist nur die Verehrung Barbaras als Märtyrerin nachweisbar. Um sie ranken sich viele Erzählungen: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne junge Tochter eifersüchtig war und ihre Heirat verhindern wollte. Auf der Flucht soll die junge Christin durch eine Bergspalte vor ihrem Vater entkommen sein. Nach der Legende starb die junge Frau im Jahr 306 jedoch den Märtyrertod.

Die Idee zur Barbara-Kollektion sei von Kollegen gekommen, die selbst vor Jahren unter Tage im Ruhrgebiet gearbeitet hätten, so Galbierz. Nach dem Ende der Kohleförderung im Ruhrgebiet wolle man Barbara ein modisches Denkmal setzen und die damit verbundene Barbara-Tradition als Kulturgut weiter tragen.

Barbara als Vorbild für die Gesellschaft

Werte und Überzeugungen, wie Barbara sie gehabt haben soll, seien wichtig im gesellschaftlichen Zusammenleben, betonen die Modemacher auf ihrer Homepage. Aber sie fügen hinzu: "Selbstverständlich bitten wir dich dringend, nicht dein Leben aufs Spiel zu setzen. Aber für seine Ideale einzustehen, Widerstand gegen Unrecht zu leisten und konsequent geradlinig zu agieren - das kann große Charaktere formen." Die Heilige Barbara könne dazu inspirieren.

Die Firma Grubenhelden vertreibt seit 2016 Mode im Ruhrgebiet. Die Kollektionen greifen Elemente und Symbole des Bergbaus auf. In einigen der Textilien wird Arbeitskleidung eingewebt, die in den Gruben des Ruhrgebiets im Einsatz war. Die meisten der Shirts haben zudem Verse aus dem Steigerlied - der Bergmannhymne - eingedruckt.

Von Benedikt Heider (KNA)