Zwischenfall mit Fahrzeugkolonne von Papst Franziskus in Rom
Am Sonntag ist es zu einem Zwischenfall mit der Fahrzeugkolonne von Papst Franziskus auf dem Weg zur Piazza di Spagna in Rom gekommen. Laut Medienberichten überwanden Personen die Absperrung und versuchten, sich den Fahrzeugen zu nähern. Sie seien jedoch umgehend von Sicherheitskräften gestoppt worden. Die Aktivistinnen wollten gegen den spanischen Stierkampf protestieren, bei dem Tiere unnötig und grausam getötet würden, hieß es. Es handelte sich demnach um zwei Personen aus Deutschland sowie je eine aus England und Spanien. Ähnliche Proteste hatte es zuvor bereits öfter gegeben, zuletzt im August in der Vatikanischen Audienzhalle.
Aus Anlass des Hochfestes der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria besuchte der Papst traditionell die Mariensäule in Roms Altstadt in der Nähe der Spanischen Treppe. Bei einer kurzen Zeremonie brachte Franziskus der zwölf Meter hohen Marienstatue ein großes Rosen-Gesteck. Anschließend ließ er sich im Rollstuhl zu den vielen Menschen am Straßenrand fahren, schüttelte Hände und verteilte Süßigkeiten und Rosenkränze. Besonders viel Zeit nahm sich der 87-Jährige für die zahlreichen Menschen mit Behinderung, die in Rollstühlen auf ihn warteten.
Papst: Baustellen in Rom sind ärgerlich, aber notwendig
In einer Ansprache bat der Papst die Römer um Verständnis für die vielen Baustellen in der Stadt. "Rom bereitet sich auf das Heilige Jahr vor, das eine Botschaft der Hoffnung sein wird für die Menschheit, die geplagt ist von Krisen und Kriegen", sagte er. Die Baustellen überall in der Stadt machten viele Unannehmlichkeiten, "aber sie sind auch ein Zeichen dafür, dass Rom lebendig ist und sich erneuert, um einladender und funktionaler zu werden", so Franziskus. "Der Bürgermeister bereitet hier alles vor für das Heilige Jahr, damit es gut wird", sagte der Papst in Anwesenheit von Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri. "Beten wir für den Bürgermeister, der viel Arbeit hat!" Das Heilige Jahr eröffnet Franziskus am 24. Dezember. Zu dem Festjahr, das normalerweise nur alle 25 Jahre stattfindet, werden rund 32 Millionen Besucher erwartet.
Danach besichtigte Franziskus im nahe gelegenen Palazzo Cipolla das Gemälde "Weiße Kreuzigung" des russisch-französischen Malers Marc Chagall (1887-1985), das als Lieblingsbild des Papstes gilt. Es wird dort noch bis 27. Januar im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 gezeigt. Zuvor hatte der Papst wie jedes Jahr am 8. Dezember das Bildnis "Salus Populi Romani" (Heil des römischen Volkes, Archivbild oben) in der Basilika Santa Maria Maggiore aufgesucht und mit einem Blumenstrauß geehrt. Die Ikone in seiner römischen Lieblingskirche besucht Franziskus auch traditionell vor oder nach Reisen. Diesmal vertraute er dem Marienbildnis seine Reise am kommenden Sonntag auf die französische Insel Korsika an. (tmg/KNA)