Katholische und evangelische Kirche wollen Vereinbarung unterzeichnen

Niedersachsen vor weiterem Schritt zu gemeinsamem Religionsunterricht

Veröffentlicht am 13.12.2024 um 17:31 Uhr – Lesedauer: 

Hannover ‐ Es ist ein bundesweit einmaliges Projekt: Katholiken und Protestanten in Niedersachsen wollen einen gemeinsam verantworteten Religionsunterricht einführen. Nun wollen sie eine offizielle Vereinbarung unterzeichnen.

  • Teilen:

Auf dem Weg zur Einführung eines gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen wollen die beiden großen Kirchen einen weiteren Schritt vorangehen. Am Donnerstag unterzeichnen die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Bistümer eine Vereinbarung über die Einführung des Unterrichts, wie ein Sprecher der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am Freitag in Hannover ankündigte. An der Feierstunde werde auch die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) teilnehmen.

Der nun zu unterzeichnenden Vereinbarung hätten bereits die Konferenz der niedersächsischen katholischen Bischöfe und die Synoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen zugestimmt, so der Sprecher. Zum ersten Mal in Deutschland würden damit die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam die Verantwortung für einen christlichen Religionsunterricht übernehmen. Als ordentliches Unterrichtsfach werde "Christliche Religion" in den nächsten Jahren an allen Schulformen den evangelischen und katholischen Religionsunterricht ersetzen.

Die niedersächsischen Kirchen hatten im Mai 2021 einen Vorschlag für einen gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht vorgelegt und seither mit verschiedenen Experten darüber beraten. Der Unterricht soll über die bisherige bloße Kooperation der beiden Kirchen hinausgehen und etwa einen gemeinsamen Lehrplan beinhalten. Der neue Unterricht soll zum Schuljahr 2025/26 starten. Zuvor muss noch die rot-grüne Landesregierung zustimmen. Sie steht dem Vorhaben offen gegenüber. (KNA)