Mit Gottesformel vereidigt: Ministerpräsident Kretschmer wiedergewählt
Michael Kretschmer ist Sachsens neuer alter Ministerpräsident. Der CDU-Politiker wurde am Mittwoch in Dresden im zweiten Wahlgang gewählt und steht nun der neuen Minderheitsregierung aus CDU und SPD vor. Kretschmer, der seit 2017 Ministerpräsident Sachsens ist, hatte frühzeitig klar gemacht, dass für ihn eine Koalition mit der AfD nicht infrage komme. Bei seiner Vereidigung sagte er den freiwilligen Zusatz "So wahr mir Gott helfe".
Die Bischöfe der Bistümer Dresden-Meißen, Görlitz und Magdeburg gratulierten Kretschmer und dankten ihm für seine Bereitschaft, das Amt erneut zu übernehmen. In einem offiziellen Schreiben drückten Heinrich Timmerevers, Wolfgang Ipolt und Gerhard Feige ihre Wünsche für eine Amtsführung aus, die von Freude und Zuversicht, Entschlossenheit, Weitsicht und Besonnenheit geprägt sein möge.
"Der Freistaat Sachsen befindet sich in herausfordernden Zeiten", heißt es in dem Schreiben. Und weiter: "Das Erleben verschiedener Krisen und die wiederholte Erfahrung tiefgreifender Transformation haben viele Menschen gerade hier im Osten verunsichert und zu gesellschaftlichen Verwerfungen geführt. Vor diesem Hintergrund braucht es gerade auch im politischen Handeln Verlässlichkeit, Klarheit und Orientierung, aber auch den Mut, Wahrheiten offen anzusprechen und notwendige Veränderungen anzustoßen."
Am Wertekompass festhalten
Zugleich drückten die Bischöfe die Hoffnung aus, dass öffentliche politische Akteure "im Ringen um Mehrheiten an einem stabilen Wertekompass festhalten". Sie seien überzeugt, "dass menschliche Zugewandtheit, Solidarität, Demut sowie die Bereitschaft zur Versöhnung gute Leitplanken für ein lebenswertes Miteinander sind".
Auch der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens, Tobias Bilz, beglückwünschte den Protestanten Kretschmer und sagte: "Die Mehrheitsverhältnisse im Parlament erfordern neue Formen der Zusammenarbeit. Das ist herausfordernd, birgt aber auch Chancen." Weiter erklärte Bilz: "Als Christen bitten wir um Gottes Segen für die Arbeit der Regierung. Wir wollen gemeinsam zum Wohle der Menschen im Freistaat tätig sein." (tmg/KNA)