Kirchenrechtler an römischer Universität und Autor juristischer Publikationen

Vizepräsident Venerando Marano übernimmt Leitung des Vatikangerichts

Veröffentlicht am 29.12.2024 um 09:07 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ In den letzten Jahren hat der Vatikanische Gerichtshof für Aufsehen gesorgt: Erstmals verurteilte dieser einen Kardinal in einer Strafsache. Mit am Richterpult saß auch Venerando Marano. Nun rückt er ganz nach vorne.

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Der Vatikanische Gerichtshof hat einen neuen Präsidenten: Der bisherige Stellvertreter Venerando Marano übernimmt zum 1. Januar das Amt des obersten Vatikan-Richters, wie der Heilige Stuhl am Wochenende mitteilte. Der Kirchenrechtler tritt die Nachfolge von Giuseppe Pignatone (75) an, dessen altersbedingten Rücktritt nach fünf Jahren als Gerichtspräsident Papst Franziskus zum 31. Dezember angenommen hatte.

Marano, seit Januar 2024 Vizepräsident des Gerichts, lehrt Kirchenrecht an der römischen Universität Tor Vergata, dessen juristische Fakultät er auch leitet. Der Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Kirchenrecht war unter anderem Richter im Vatikan-Finanzprozess, bei dem vor einem Jahr mit Angelo Becciù erstmals ein Kardinal von einem Vatikan-Gericht in einer Strafsache verurteilt wurde. Auch acht weitere Angeklagte erhielten vom Vatikanischen Gerichtshof Haft- und Geldstrafen. (KNA)

Zwei Richter in einem Gerichtssaal
Bild: ©KNA/Vatican Media/Romano Sicliani

Venerando Marano (l.) wird Nachfolger von Giuseppe Pignatone als Präsident des Vatikanischen Gerichtshofs.